Politik

Chávez-Anhänger stürmen TV-Sender Tränengas gegen Opposition

Dutzende Anhänger des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez haben das Gebäude eines oppositionellen Senders in Caracas mit Waffengewalt gestürmt.

Chavez-Anhänger stürmen das Gebäude des Senders.

Chavez-Anhänger stürmen das Gebäude des Senders.

(Foto: REUTERS)

Die Gruppe sei mit Motorrädern vor dem Sitz von Globovision vorgefahren, berichtete eine der Direktorinnen des Senders, Maria Fernanda Flores. Die etwa 30 Angreifer seien ins Innere des Gebäudes eingedrungen, warfen Tränengasbomben und attackierten das Wachpersonal. Ein Sicherheitsmann wurde nach Medienberichten verletzt. Zahlreiche Angestellte litten unter den Wirkungen von Tränengas.

Wie auf von dem Sender verbreiteten Bildern zu sehen war, trugen sie rote Baskenmützen - die auch Chávez bevorzugt - sowie Fahnen der dem Präsidenten nahe stehenden Linkspartei "Unidad Popular Venezolana" (UPV). Bei dem Angriff wurden nach Angaben des Senders ein Polizist und ein Wachmann verletzt. Der Generaldirektor des Fernsehsenders, Alberto Federico Ravell, machte die Regierung Chávez verantwortlich. Bei einem der Angreifer soll es sich um einen UVP-Führer handeln.

Chávez hat Globovison im Rahmen seines derzeitigen Vorgehens gegen private Medien eine Schließung angedroht. Der kleine Sender gehört zu den schärfsten Kritikern des Präsidenten, der sich als sozialrevolutionärer Vorkämpfer versteht. Die Behörden werfen dem Nachrichtensender die unerlaubte Nutzung von Sendemasten und Steuerhinterziehung vor.

Unter Chávez, der vor zehn Jahren sein Amt antrat, gerieten die venezolanischen Medien zuletzt zunehmend unter Druck. Am Wochenende veranlasste die Regierung die Schließung von 34 Radio- und TV-Sendern, offiziell aus verwaltungstechnischen Gründen. Gegen das Vorgehen demonstrierten daraufhin tausende Venezolaner und beschuldigten Chávez der Zensur.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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