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Einschlag auf Militärstation Transnistrien meldet ukrainischen Drohnenangriff

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Das Hauptquartier der Operativen Gruppe der russischen Streitkräfte in Tiraspol in Transnistrien - die pro-russischen Separatisten geben an, aus Odessa heraus attackiert worden zu sein.

Das Hauptquartier der Operativen Gruppe der russischen Streitkräfte in Tiraspol in Transnistrien - die pro-russischen Separatisten geben an, aus Odessa heraus attackiert worden zu sein.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die Region Transnistrien gehört offiziell zu Moldau, wird aber seit Jahrzehnten von pro-russischen Separatisten regiert. Diese melden nun eine angebliche Drohnenattacke aus der ukrainischen Hafenstadt Odessa, die dazu geführt haben soll, dass ein Militär-Hubschrauber in Brand geriet.

In der abtrünnigen moldauischen Region Transnistrien ist nach Angaben der dortigen pro-russischen Regierung eine in der Ukraine gestartete Sprengstoff-Drohne auf einem Militärstützpunkt eingeschlagen. Die Explosion habe auf dem Stützpunkt in Tiraspol einen Brand verursacht, erklärte das Sicherheitsministerium der selbsternannten Regierung laut örtlichen Medien. Die Kamikaze-Drohne sei von der benachbarten ukrainischen Region Odessa gestartet worden, behaupten die pro-russischen Separatisten in Transnistrien.

Das staatliche Fernsehen Transnistriens veröffentlichte im Onlinedienst Telegram Aufnahmen einer Überwachungskamera, die zeigen sollen, wie ein Geschoss in einen Militärhubschrauber einschlägt. Der Helikopter geht daraufhin in Flammen auf. Die Regierungen von Moldau und der Ukraine haben die Behauptungen der Behörden in Transnistrien zurückgewiesen. Moldau könne nach Kontakten mit Kiew "keinerlei Angriff auf die Region Transnistrien bestätigen", erklärte die Regierung in Moldaus Hauptstadt Chisinau.

Die ukrainische Regierung warf Russland vor, den Angriff mit einer Kamikaze-Drohne inszeniert zu haben. Es handele sich um eine "Provokation" und gezielte Falschinformation, erklärte das Regierungsbüro zur Bekämpfung von Desinformation in Kiew.

Der Vorfall ereignete sich während der dreitägigen Präsidentschaftswahl in Russland, die bis Sonntagabend dauern sollte. Es ist sicher, dass sich Präsident Wladimir Putin dabei eine weitere sechsjährige Amtszeit sichert. Gegen ihn traten drei unbedeutende Kandidaten an. Alle bekannteren Kritiker des Kreml-Chefs sind entweder tot, inhaftiert oder im Exil.

Separatisten in Transnistrien baten um "Schutz" vor Moldau

Transnistrien gehört zu Moldau. Das kleine europäische Land mit 2,6 Millionen Einwohnern liegt zwischen Rumänien und der Ukraine. Russlands Ankündigung, auch in der abtrünnigen moldauischen Region Transnistrien Wahllokale einzurichten, stieß bei der Regierung in Chisinau und Partnern wie der Bundesregierung auf scharfe Kritik.

Die pro-russischen Separatisten in Transnistrien hatten Russland Ende Februar um "Schutz" vor Moldau gebeten. Russland bezeichnete den "Schutz" der Bewohner Transnistriens daraufhin als eine "Priorität". Moldaus Regierung wies die Aussagen der von Russland unterstützten Separatisten als "Propaganda" zurück.


Quelle: ntv.de, lve/AFP

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