Clintons Vize bringt den Sieg Trump gibt Virginia auf
13.10.2016, 18:40 Uhr
Daumenhoch beim Wahlkampf in Florida. Nach Virginia wird Donald Trump dagegen wohl nicht mehr reisen.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Nicht alle Bundesstaaten lassen sich bei den Präsidentschaftswahlen in den USA eindeutig Republikanern oder Demokraten zuordnen. Auch Virginia gehört dazu. Nach enttäuschenden Umfragen zieht Donald Trump sein Wahlkampfteam von dort offenbar ab.
Donald Trump hat nach US-Medienberichten seinen Wahlkampf im wichtigen Swing State Virginia weitgehend eingestellt. Die Entscheidung sei am Mittwochabend während einer Telefonkonferenz verkündet worden, heißt es von NBC. Trump werde sich nun auf die umkämpften Staaten Pennsylvania, Florida, North Carolina und Ohio konzentrieren. Der US-Sender beruft sich in seinem Bericht auf drei Quellen aus dem Trump-Lager. Auch das "Wall Street Journal" berichtete über den Schritt.
Trump liegt in Virginia seit August in Umfragen hinter seiner demokratischen Kontrahentin Hillary Clinton zurück - mit größer werdendem Abstand. Nach Angaben des Statistikportals Fivethirtyeight liegen seine Siegchancen in dem Staat aktuell nur noch bei 7,7 Prozent.
Trumps Lager widerspricht
Trumps Stab reagierte überrascht auf die Entscheidung. Corey Stewart, der gerade erst gefeuerte Wahlkampfmanager des Milliardärs von Virginia, schrieb auf Facebook: "Zieht Euch nicht aus Virginia zurück. Tausende treuer Freiwilliger haben Millionen Stunden damit zugebracht, von Tür zu Tür zu ziehen und Telefonanrufe zu starten."
Das Wahlkampflager Trumps widersprach der Darstellung. "Wir sind weiterhin absolut engagiert, um Virginia zu gewinnen", heißt es in der Mitteilung. Es sei nur ein Teil des Personals aus taktischen Gründen in angrenzende Staaten, etwa nach North Carolina, verschoben worden, weil dort Wähler bereits vorzeitig ihre Stimme abgeben können - ein Phänomen das in Virginia keine Rolle spielt.
Obama schafft den Wandel
Virginia war jahrzehntelang in der Hand der Republikaner. Erst seit Barack Obama den Bundesstaat an der Ostküste bei den Präsidentschaftswahlen 2008 für die Demokraten gewinnen konnte, gilt er als Swing State.
Die Strategie Hillary Clintons wäre damit ein Stück weit aufgegangen. Ihr Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, Tim Kaine, stammt aus Virginia und sollte ihr den wichtigen Bundesstaat sichern. Aus Virginia kommen 13 Wahlmänner und -frauen; insgesamt sind 270 nötig, um die Präsidentenwahl am 8. November zu gewinnen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa