Rückenwind für Demokraten Trump nach Wahlniederlage: Nicht gut für "irgendjemanden"
05.11.2025, 18:34 Uhr Artikel anhören
Donald Trump schmeckt die Schlappe überhaupt nicht gut.
(Foto: REUTERS)
Die Opposition in den USA war bereits totgeglaubt. Doch die Ergebnisse der Regionalwahlen vom Dienstag übertreffen die Erwartungen der siegreichen Demokraten. Nun wittern sie Morgenluft. US-Präsident Trump erkennt das Ergebnis an, sieht die Schuld jedoch nicht bei seiner eigenen Politik.
US-Präsident Donald Trump hat den Wahlabend mit Gouverneurswahlen in zwei US-Bundesstaaten und einer Bürgermeisterwahl in New York als "nicht gut" für seine Partei, die Republikaner, bezeichnet. Trump sagte bei einem Treffen mit Parteikollegen zudem, er sei sich nicht sicher, ob das für "irgendjemanden" gut gewesen sei.
Bei Gouverneurswahlen in New Jersey und Virginia gewannen am Dienstag zwei demokratische Kandidatinnen. Die Siege geben den Demokraten Rückenwind mit Blick auf die bevorstehende Zwischenwahl des US-Kongresses in einem Jahr.
Außerdem gewann der linke Demokrat Zohran Mamdani die Bürgermeisterwahl in der Millionenmetropole New York. Als der 34-Jährige in Umfragen vorn lag, hatte Trump dazu aufgerufen, gegen ihn zu stimmen. In seiner Rede vor Republikanern ging er im live übertragenen Teil nicht auf Mamdanis Sieg ein und erwähnte auch dessen Namen nicht.
Trump führte unter Verweis auf Meinungsforscher an, dass der sogenannte Shutdown ein Negativfaktor für die Republikaner am Wahltag gewesen sein könnte. Mit dem Shutdown ist der andauernde teilweise Regierungsstillstand in den USA gemeint. Weil kein Haushalt im Parlament verabschiedet worden ist, fließt kein neues Geld. Viele Beschäftigte bei Behörden werden nicht bezahlt.
Trump behauptete ebenfalls mit Verweis auf Meinungsforscher, der größte Faktor für das schlechte Abschneiden der Republikaner sei gewesen, dass er selbst nicht auf dem Wahlzettel gestanden habe. Genau vor einem Jahr hatte Trump die Präsidentenwahl gegen die Demokratin Kamala Harris gewonnen.
Längster Shutdown der US-Geschichte
Der Shutdown in den USA ist nun offiziell der längste in der Geschichte des Landes: Die Haushaltssperre dauerte am heutigen Mittwoch bereits 36 Tage und stellte damit den Rekord aus der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump ein. Trump warf den Demokraten wegen der Haushaltssperre eine "Kamikaze"-Politik vor. Er drängte die Republikaner im Senat, keine Kompromisse einzugehen und die Abstimmungsregeln zu ändern.
Die laufende Haushaltssperre gilt seit 1. Oktober, weil sich Trumps Republikaner und die oppositionellen Demokraten im Senat nicht auf einen Übergangshaushalt einigen können. Die Demokraten fordern zusätzliche Gelder für Bedürftige, deren Krankenversicherungen zu Ende des Jahres auf der Kippe stehen.
Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP