Politik

Nach Anschlag in Istanbul Türkei erlässt Haftbefehle gegen 17 Verdächtige

Die Hauptverdächtige soll im Jahr 2017 durch ihren Partner mit der YPG in Kontakt gekommen sein, berichten Behörden.

Die Hauptverdächtige soll im Jahr 2017 durch ihren Partner mit der YPG in Kontakt gekommen sein, berichten Behörden.

(Foto: picture alliance / AA)

Bei den Ermittlungen rund um den Anschlag in Istanbul befragen türkische Behörden 49 Verdächtige zum Tathergang. Anschließend ergehen 17 Haftbefehle. Die Hauptverdächtige gibt sich unwissend und beteuert, auf Anweisung eines Mannes gehandelt zu haben.

Nach dem Anschlag in Istanbul mit sechs Toten haben die türkischen Behörden 17 Personen verhaftet. Darunter sei auch die Hauptverdächtige Alham Albaschir, berichteten türkische Medien. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem vorsätzliche Tötung und die "Verletzung der staatlichen Einheit" vor, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Zuvor hatten demnach mehrere Staatsanwälte 49 Verdächtige befragt, die im Zusammenhang mit dem Anschlag stehen sollen. Drei Verdächtige seien anschließend unter Auflagen freigelassen, 29 des Landes verwiesen worden.

Auf der belebten Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal waren am Sonntag bei einer Explosion sechs Menschen getötet und mehr als 80 verletzt worden. Die Türkei macht die syrische Kurdenmiliz YPG und die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK dafür verantwortlich. Aus türkischer Sicht sind sowohl die YPG als auch deren politischer Arm PYD Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und ebenfalls Terrororganisationen. Beide Gruppierungen dementierten jegliche Verantwortung für den Anschlag.

Hauptverdächtige hatte Verbindung zur YPG

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Bei der Hauptverdächtigen handelt es sich der türkischen Polizei zufolge um eine syrische Staatsbürgerin. Laut Anadolu hat die polizeiliche Befragung der Frau ergeben, dass die 23-Jährige im Jahr 2017 durch ihren Partner mit der YPG in Kontakt gekommen ist. Aus Sicht der Türkei ist die YPG Ableger der PKK und ebenfalls eine Terrororganisation.

In einer Befragung bei der Staatsanwaltschaft gab die Frau an, am Tag des Anschlags auf Anweisung eines Mannes gehandelt zu haben, wie Anadolu berichtete. Er soll angeblich ebenfalls Mitglied der YPG sein. Der Mann habe sie angewiesen, auf einer Bank zu warten und dann eine Tasche dort zurückzulassen. Nachdem sie dies getan habe, sei es zu der Explosion gekommen und sie sei weggelaufen. Gemäß ihrer Aussage wusste die Frau nichts von einer Bombe in der zurückgelassenen Tasche, wie Anadolu berichtete.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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