Politik

Stabwechsel bei ISAF in Kabul Türkei übernimmt Kommando

In einer feierlichen Zeremonie hat die Türkei das Kommando über die rund 5.000 Mann starke internationale ISAF-Schutztruppe in Afghanistan übernommen. In Gegenwart zahlreicher Botschafter und des UN-Vertreters Lakhdar Brahimi übergab der britischen Kommandeur John McColl das Kommando an den türkischen General Hilmi Akin Zorlu.

McColl erinnerte an die drei glücklosen britischen Interventionsversuche in Afghanistan in den vergangenen 200 Jahren. Der gegenwärtige Einsatz habe sich deutlich davon unterschieden, meinte er. An der Zeremonie auf einem Fußballplatz nahe des ISAF- Hauptquartier nahmen auch der afghanische Präsident Hamid Karsai und Verteidigungsminister Mohammed Fahim teil.

Ankara hatte sich erst nach langen Verhandlungen über finanzielle und logistische Unterstützung zur Übernahme des ISAF-Oberkommandos durchgerungen. Hamid Karsai, der neue Präsident Afghanistans, hatte zunächst Deutschland für die Führungsrolle vorgeschlagen. Berlin lehnte jedoch ab.

Nachdem der türkischen Regierung 228 Millionen US-Dollar Finanzhilfe aus Washington zugesagt wurden, willigte sie ein. Ankara hatte außerdem Wert darauf gelegt, dass das UN-Mandat zeitlich und räumlich klar umrissen sein müsse und dass die NATO-Verbündeten den Verbleib ihrer Kontingente zusichern, um im Krisenfall nicht allein dazustehen.

Das türkische Kontingent soll etwa 1.400 Mann umfassen. Das NATO-Mitglied Türkei ist das einzige moslemische Land unter den 18 beteiligten Nationen.

Großbritannien wird 900 seiner 1.700 Elite-Soldaten bis Mitte August aus Afghanistan abziehen, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Die Royal Marines waren zur Verfolgung von Al-Kaida-Terroristen und Taliban-Kämpfern im Land. räumlich klar umrissen sein müsse und dass die NATO-Verbündeten den Verbleib ihrer Kontingente zusichern, um im Krisenfall nicht allein dazustehen.

Quelle: ntv.de

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