"Werde Gespräche führen" Tusk hält baldige Ukraine-Verhandlungen für möglich
10.12.2024, 16:19 Uhr Artikel anhören
Tusk will am Donnerstag den französischen Präsidenten Macron treffen.
(Foto: dpa)
Die Ukraine ist unter bestimmten Voraussetzungen zu Verhandlungen mit Russland bereit. Der polnische Regierungschef Tusk hält Friedensgespräche noch in diesem Winter für möglich. Es gebe allerdings noch offene Fragen.
Der polnische Regierungschef Donald Tusk hält Friedensgespräche zur Beendigung des russischen Krieges in der Ukraine noch in diesem Winter für möglich. "Ich werde eine Reihe von Gesprächen führen, die vor allem die Situation jenseits unserer Ostgrenze betreffen", sagte der Ministerpräsident in Warschau. Verhandlungen könnten im Winter beginnen, "auch wenn es noch Fragezeichen gibt".
Tusk kündigte für Donnerstag den Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Warschau an. Darin werde es auch um die Gespräche von Macron mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump und dessen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj in Paris am vergangenen Wochenende gehen. Tusk betonte, dass er in ständigem Kontakt mit den skandinavischen und baltischen Verbündeten stehe.
Auch werde der britische Premierminister Keir Starmer demnächst in Warschau erwartet. "Ich möchte wirklich, dass Polen das Land ist, das nicht nur präsent ist, sondern den Ton für diese Entscheidungen angibt, die uns Sicherheit bringen und die polnischen Interessen schützen sollen", sagte Tusk. Selenskyj hatte sich für eine diplomatische Lösung des Krieges ausgesprochen.
Solche Gespräche seien aber nur aus einer Position der Stärke heraus möglich, betonte er vergangenen Monat in einem Interview mit dem ukrainischen Radiosender Suspilne. "Wenn wir nur mit Putin reden, nur mit einem Mörder" und die Ukraine vorher nicht "gestärkt" werde, könne sie in solchen Verhandlungen nur "verlieren".
Im Oktober stellte Selenskyj in Kiew seinen "Siegesplan" vor. Der Kreml erklärte, der Krieg werde so lange fortgesetzt, bis die von Putin gesetzten Ziele durch militärische Maßnahmen oder durch Verhandlungen erreicht seien.
Quelle: ntv.de, lar/rts