Ein US-Konvoi ist auf der Straße zwischen dem afghanischen Luftwaffenstützpunkt Bagram und der Hauptstadt Kabul unter Beschuss geraten, wie die amerikanischen Streitkräfte am Samstag mitteilten. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall am Freitag niemand.

Fahndung ohne Erfolg

Die Fahndung nach den Mördern des afghanischen Vizepräsidenten Abdul Kadir steckt eine Woche nach dem Anschlag in der Sackgasse. Präsident Hamid Karsai werde die amerikanische Bundespolizei FBI und „andere befreundete Staaten“ um Hilfe bitten, sagte ein Sprecher Karsais am Samstag der Nachrichtenagentur AP.

Kadir war am vergangenen Samstag vor seinem Büro von zwei Männern erschossen worden. Er war neben Karsai der prominenteste Paschtune in der neuen Regierung des Landes. Die beiden Attentäter flüchteten, von ihnen fehlt bislang jede Spur.

Humanitäre Hilfe der USA

Nach dem irrtümlichen Bombardement der afghanischen Region Urusgan haben die USA humanitäre Hilfe zugesagt. Washington wolle Aufbauhilfen in Form von Projekten wie dem Bau von Schulen und Straßen, Brunnengrabungen, der Errichtung eines Dammes oder der Bereitstellung medizinischer Güter leisten, teilten die afghanischen Behörden mit. Geldzahlungen hingegen seien nicht vorgesehen.

Am 1. Juli hatten US-Kampfflugzeuge die Region irrtümlich unter Feuer genommen. Bei dem Beschuss kamen 48 Menschen ums Leben, darunter zahlreiche Angehörige einer afghanischen Hochzeitsgesellschaft.

Tadschikistan verstärkt Truppen

Afghanistans Nachbarland Tadschikistan hat seine Truppen in der Grenzregion verstärkt. Zur Begründung hieß es, auf der afghanischen Seite sammelten sich zur Zeit Mitglieder der Terrorgruppe El Kaida. "Wir schließen nicht aus, dass El-Kaida-Mitglieder versuchen könnten, nach Tadschikistan zu kommen und hier Schutz zu suchen", sagte ein Sprecher des Grenzschutzes. Die El-Kaida-Mitglieder seien vermutlich auf der Flucht vor den Truppen unter Führung der USA, die nach versprengten Kämpfern der Gruppe fahnden.