US-Wahl

Vergleich zwischen Obama und Hitler Santorum sieht braun

"Euer Land braucht euch", sagt Rick Santorum zu den Studenten der Universität von Georgia. Er spricht ruhig aber eindringlich, die Hände in den Taschen vergraben, wie ein besorgter Vater, der seinen Kindern ins Gewissen redet. "Die Herausforderung ist nicht so klar", fährt er fort, "anders als der Zweite Weltkrieg, der war ziemlich offensichtlich."

Und dann holt er - allerdings nur gedanklich - ganz weit aus.

Das Zögern der "großartigsten Generation", wie die Weltkriegs-Amerikaner noch heute genannt werden, habe es den Nazis erlaubt, den Zweiten Weltkrieg zu beginnen. "Eineinhalb Jahre standen sie daneben, während Europa in Dunkelheit versank", doziert er, "während sich Japan wie ein Krebsgeschwür in ganz Südostasien verteilte". Interessanterweise beginnt für Santorum die Phase US-amerikanischer Untätigkeit erst mit dem Fall Frankreichs 1940 - da hatte Hitler wohlgemerkt schon Polen überrennen lassen, Norwegen und Dänemark waren besetzt.

Heute wie damals

"Wie sind ein hoffnungsvolles Volk", begründet Santorum die damalige Passivität. "Wir dachten, der ist doch ein guter Kerl, es wird schon nicht so schlimm." Doch Amerika habe sich geirrt. "Dann findest du ein paar Sachen über ihn raus und denkst, vielleicht ist er doch kein so guter Kerl da drüben in Europa". Erst spät habe man damals reagiert, weil sich Amerika lieber um sich selber kümmern wollte. "Aber manchmal ist das nicht ok."

Und plötzlich, mit dem nächsten Satz, landet der Historiker Santorum in der Gegenwart. "Für diese Generation wird es schwerer sein, das zu erkennen", so Santorum. "Ihr wärt nicht hier, wenn ihr das nicht kapieren würdet." Spätestens da ist klar, worauf Santorum hinauswill: Hitler 1940, Obama 2012.

Nach der Veranstaltung wurde er gefragt, ob er diesen Vergleich tatsächlich wörtlich gemeint habe. Santorum wiegelt ab. "Es ist ein Weltkriegsmetapher, die ich schon hunderte Male benutzt habe."

Quelle: ntv.de, ssc

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