Kontakt zu IS-Kämpfern in Syrien USA hatten Al-Bakr im Visier
14.10.2016, 15:34 Uhr
Der entscheidende Hinweis zum Polizeieinsatz gegen Jaber al-Bakr kam offenbar von einem US-amerikanischen Geheimdienst.
(Foto: dpa)
Mit der Festnahme Jaber al-Bakrs kann ein Terroranschlag im letzten Moment verhindert werden. Den entscheidenden Hinweis zu den Plänen des mutmaßlichen Terroristen erhalten die deutschen Behörden offenbar von einem US-Geheimdienst.
Der mutmaßliche Terrorist Jaber al-Bakr ist vor seiner Festnahme in Leipzig offenbar von einem US-amerikanischen Geheimdienst observiert worden. Wie die "Welt" in ihrer Onlineausgabe berichtet, haben die deutschen Sicherheitsbehörden vor dem fehlgeschlagenen Einsatz in Chemnitz von einer US-Behörde einen entscheidenden Hinweis zu dem geplanten Bombenanschlag des 22-Jährigen erhalten. Demnach soll ein nicht näher genannter US-Geheimdienst mehrere Telefongespräche von Al-Bakr abgehört haben.
Dem Bericht zufolge soll der syrische Asylbewerber mehrmals Kontakt zu mutmaßlichen IS-Mittelsmännern in seiner Heimat aufgenommen und unter anderem über die Herstellung von Sprengstoff sowie über Anschlagspläne gesprochen haben. "Zwei Kilo sind fertig", wird Al-Bakr von der Zeitung zitiert. Zudem soll er seinem Gesprächspartner mitgeteilt haben, dass ein "großer Berliner Flughafen" besser für einen Anschlag geeignet sei "als Züge". Nach dem Telefonat hätten sich die sächsischen Behörden schließlich zum Zugriff entschlossen.
Bei der Anti-Terror-Razzia in einer Wohnung im sächsischen Chemnitz fanden Ermittler am Samstag laut Generalbundesanwalt rund 1,5 Kilogramm des extrem gefährlichen Sprengstoffs TATP sowie weitere Materialien. Der Wohnungsmieter wurde als mutmaßlicher Komplize Al-Bakrs verhaftet. Er sitzt seitdem in der JVA Dresden in Untersuchungshaft. Al-Bakr selbst war am Montag in Leipzig festgenommen worden. Am Mittwochabend erhängte er sich mit einem T-Shirt in seiner Zelle.
Quelle: ntv.de, cri