Politik

Vorwurf der AnschlagsplanungÜber Hundert mutmaßliche IS-Mitglieder in Türkei verhaftet

25.12.2025, 12:40 Uhr
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Seit 2019 wird der Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak offiziell als besiegt bezeichnet. Die Dschihadisten stellen weiterhin jedoch eine Bedrohung dar. (Foto: picture alliance/dpa)

Der Tipp kommt vom Geheimdienst: IS-Mitglieder sollen Anschläge vor allem auf Nicht-Muslime auf Weihnachtsmärkten in der Türkei geplant haben. Daraufhin führt die Polizei in Istanbul laut eigener Angaben Razzien an über 120 Orten durch. Die Mehrzahl der Verdächtigen wird festgenommen.

In der Türkei haben Sicherheitskräfte 115 mutmaßliche Mitglieder der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) festgenommen. Sie stehen im Verdacht, Anschläge auf Weihnachts- und Neujahrsfeiern geplant zu haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Istanbul mit. Die Istanbuler Polizei habe Geheimdienstinformationen erhalten, dass IS-Mitglieder insbesondere Anschläge auf Nicht-Muslime in der Türkei geplant hätten, erklärte die Staatsanwaltschaft auf X.

Die Polizei habe bei Razzien an 124 Orten in Istanbul 115 der 137 gesuchten Verdächtigen festgenommen, hieß es weiter. Dabei seien mehrere Pistolen und Munition beschlagnahmt worden. Die Justiz habe daraufhin Haftbefehle gegen 137 mutmaßliche Mitglieder der Dschihadistenmiliz ausgestellt.

Die Türkei teilt eine rund 900 Kilometer lange Grenze mit Syrien. In dem Nachbarland hatte ein mutmaßliches IS-Mitglied Mitte Dezember einen Anschlag auf US-Soldaten verübt, bei dem zwei Soldaten und ein Zivilist getötet worden waren. Es war der erste Vorfall dieser Art seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember vergangenen Jahres.

Als Reaktion auf den Anschlag griff die US-Armee eine Woche später mehr als 70 IS-Ziele in Syrien an. Aktivisten zufolge wurden bei den US-Luftangriffen, an denen sich auch Syriens Nachbarland Jordanien beteiligte, mindestens fünf IS-Mitglieder getötet.

Hochrangiger IS-Anführer festgenommen

Knapp zwei Wochen nach einem tödlichen Angriff auf US-Soldaten in Syrien haben die syrischen Behörden die Festnahme eines hochrangigen IS-Funktionärs gemeldet. Der auch unter seinem Kampfnamen Abu Omar Tabija bekannte IS-Anführer in Damaskus, Taha al-Subi, sei zusammen mit weiteren Kämpfern festgenommen worden, zitierte die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Mittwoch den syrischen Armeegeneral Ahmad al-Dalati.

Demnach führten Spezialeinheiten in Zusammenarbeit mit der Geheimdienstabteilung und den Streitkräften der internationalen Anti-IS-Koalition "einen präzisen Sicherheitseinsatz aus, der auf einen Unterschlupf des IS abzielte". Al-Dalati bezeichnete die Festnahme als "schweren Schlag" für den IS.

Die US-geführte internationale Anti-IS-Koalition war 2014 gegründet worden, um das von den Islamisten ausgerufene "Kalifat" in Syrien und im Irak zu zerschlagen. Seit 2019 werden die Dschihadisten als besiegt angesehen. Viele IS-Kämpfer zogen sich aber in riesige Wüstengebiete in beiden Ländern zurück und stellen weiterhin eine Gefahr dar.

Quelle: ntv.de, gut/AFP/rts

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