Sublime rhetorische Botschaft Ukrainischer Premier reist mit drei Emojis auf Flugzeug


Schmyhal und Trudeau unterzeichneten in Toronto ein Abkommen.
(Foto: picture alliance/dpa/The Canadian Press via AP)
Der ukrainische Premier Schmyhal reist nach Kanada und in die USA. Seine politische Agenda trägt er dabei auch auf der Außenhaut seines Regierungsflugzeugs. Es sind drei Emojis, die zeigen, was die Ukrainer zur Verteidigung ihres Landes gerade besonders wollen.
Auf seiner derzeitigen Nordamerika-Reise hat der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal auch durch die Verzierung seines Regierungsflugzeugs für Aufmerksamkeit gesorgt. Den Flieger schmücken mehrere Emojis, die zusammen gelesen wohl am ehesten Dank der Ukraine für Kampfjets oder Bitten des Landes um solche ausdrücken. Nach seiner Landung in Kanada wurde über Schmyhals Twitter-Account ein Foto geteilt, das die Emojis zeigt (oben rechts im Bild des eingebundenen Tweets). Nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau verkündete dieser aber erst einmal vor allem Gewehr- und Munitionslieferungen sowie Sanktionen gegen russischen Personen und Entitäten.
Kanada werde 21.000 Sturmgewehre, 38 Maschinengewehre und 2,4 Millionen Schuss Munition in die Ukraine schicken und Sanktionen gegen 14 russische Einzelpersonen und 34 Organisationen verhängen, erklärte Trudeau englischsprachigen Medien wie dem "Guardian" zufolge. Von den Sanktionen getroffen werden sollen demnach auch "Sicherheitsziele", die mit der privaten Söldnergruppe Wagner in Verbindung stehen.
Gelingt der F-16-Coup?
Schmyhal lobte in seinem Ankunftstweet Kanada als "eines der ersten Länder, das an der Seite der Ukraine steht". Nach dem Treffen mit Trudeau äußerte sich Schmyhal vor allem zufrieden über die Unterzeichnung eines Abkommens, das den freien Handel fördern soll und damit der Ukraine in wirtschaftlicher Sicht helfen könnte.
Online zeigten sich Medien wie Nutzer amüsiert über die Emojis auf dem Flugzeug. Ein Nutzer nannte diese "unterschwelliges Messaging vom Feinsten". Das osteuropäische Nachrichtenportal "Nexta"schrieb auf Twitter: "Es ist gut, dass Emojis keiner Übersetzung bedürfen."
Als Nächstes soll es für Schmyhal weitergehen zu Gesprächen in die USA. In Washington wird bereits seit einigen Monaten über eine mögliche Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine diskutiert. Auf der Jet-Wunschliste der Ukraine dürften sie weit oben stehen. Sollte Schmyhal mit einem Erfolg in der Sache zurückkehren, könnten die Emojis im Nachhinein als Teil eines besonderen Coups in die Geschichte eingehen. Falls nicht, bleiben die Emojis bunte Bilder und eine Randnotiz.
Quelle: ntv.de