"Militärähnliche Ausbildung"Verbindungen zum IS: Attentäter trainierten auf den Philippinen

Nach dem antisemitischen Anschlag in Sydney kommen immer mehr Details zutage. Die Täter sollen Verbindungen zur Terrormiliz IS gehabt haben. Den Anschlag haben sie wohl gründlich geplant - und dafür auch schießen geübt.
Die beiden Attentäter von Sydney haben einem Medienbericht zufolge kurz vor dem Anschlag auf ein jüdisches Fest am Bondi Beach mit 15 Todesopfern eine "militärähnliche Ausbildung" auf den Philippinen erhalten. Das berichtete der australische Fernsehsender ABC unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Die Täter kehrten Ende November nach Australien zurück, nur wenige Wochen vor dem Massaker am Sonntag am Bondi Beach, teilten die Behörden mit. Die Philippinen sind seit den frühen 1990er Jahren ein Brennpunkt für islamische Militante. Im südlichen Mindanao sollen Terrorausbildungslager wiedererrichtet worden sein, die sich zuvor an der pakistanisch-afghanischen Grenze befanden.
Die Ermittler identifizierten die Angreifer als Vater und Sohn. Der 50 Jahre alte Vater war von Einsatzkräften am Tatort erschossen worden. Sein 24-jähriger Sohn wurde angeschossen und festgenommen - er liegt nach wie vor mit schweren Verletzungen im Krankenhaus, soll Berichten zufolge inzwischen aber außer Lebensgefahr sein.
Der Sohn habe seit langem Verbindungen zu Mitgliedern eines australischen Netzwerks von Unterstützern der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gehabt, berichtete ABC weiter. Australiens Premierminister Anthony Albanese hatte zuvor gesagt, der australische Inlandsgeheimdienst habe den damaligen Teenager vor sechs Jahren wegen Verbindungen zu einer in Sydney ansässigen Terrorzelle des IS überprüft.
Polizei bestätigt Aufenthalt
Der Chef der Polizei des Bundesstaats New South Wales, Mal Lanyon, bestätigte laut dem "Guardian", dass beide Attentäter im vergangenen Monat auf die Philippinen gereist waren. Der Zweck dieser Reise und der dortige Aufenthaltsort der beiden würden derzeit untersucht, hieß es.
In dem Auto, das auf den Sohn zugelassen ist, befanden sich laut Lanyon mehrere Sprengsätze und zwei selbstgemachte IS-Flaggen. Man arbeite weiterhin daran, die Hintergründe des Anschlags aufzuklären. Nach Albaneses Darstellung waren die Angreifer anscheinend vom IS beeinflusst. "Es scheint, dass das (der Anschlag) durch die Ideologie des Islamischen Staates motiviert war", sagte er dem Radiosender ABC Sydney.