Politik

Meyer voller Tatendrang Von Merkel kaltgestellt?

CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer erwägt nach Informationen der "Bild"-Zeitung wegen Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit Parteichefin Angela Merkel seinen Rücktritt. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf Parteikreise. Meyer hat den Bericht allerdings als "frei erfunden" dementiert.

Meyer habe vor Vertrauten seine Rückzugsgedanken bereits offengelegt, behauptet die Zeitung. "Er fühlt sich von der Vorsitzenden kaltgestellt", wird ein Vertrauter des Generalsekretärs zitiert. Als weiteres Indiz für die Entfremdung zwischen der CDU-Chefin und ihrem Generalsekretär werde in Parteikreisen eine Auseinandersetzung zwischen den beiden bei einem Gartenfest in Berlin vor einigen Wochen gewertet, wo die beiden CDU-Größen lautstark aneinander geraten seien. Merkel hatte noch Anfang Juli erklärt, sie halte ungeachtet der Kritik aus den eigenen Reihen an Meyer als Generalsekretär fest.

Offenbar habe sich Meyer auch schon einen Zeitplan für seinen Rückzug überlegt, berichtet die Zeitung weiter. Demnach wolle er nach der Sommerpause ein klärendes Gespräch mit Merkel führen. Für den Fall, dass Merkel ihm keinen größeren Einfluss in der Parteiarbeit zubillige, wolle er sein Amt noch vor dem Dresdner Parteitag im Dezember zur Verfügung stellen. Dann könne in Dresden bereits sein Nachfolger gewählt werden.

Meyer sehe seine politische Zukunft dann in der nordrhein-westfälischen CDU, berichtet das Blatt weiter. Meyer war vor seiner Wahl zum Generalsekretär im November 2000 Vizepräsident des nordrhein-westfälischen Landtags.

Meyer hatte Ruprecht Polenz als Generalsekretär abgelöst, der völlig überraschend zurückgetreten war. Schon damals hatte Meyer Merkel mit den Worten verärgert: "Einen zweiten Fehlgriff kann sich Angela Merkel nicht leisten." Schon wenige Wochen später gab es erneut Zoff , als Meyer das Rentenplakat mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in Verbrecherpose offerierte. Polenz hatte das Handtuch nach nur sechs Monaten Amtszeit geworfen; Meyer ist jetzt neun Monate Geneneralsekretär.

Meyer: "Ich bin voller Tatendrang"

Meyer hat den Zeitungsbericht umgehend und mit Nachdruck zurückgewiesen. "Diese Geschichte ist frei erfunden, eine klassische Sommerente", erklärte er am Dienstagmorgen in Berlin. "Ich komme frisch aus dem Sommerurlaub und bin voller Tatendrang, als CDU-Generalsekretär die abgewirtschaftete Bundesregierung im Bundestagswahlkampf 2002 vorzuführen."

Quelle: ntv.de

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