El-Kaida-Kämpfer entkommen Zuflucht in Deutschland möglich
24.03.2002, 12:21 UhrTausende El-Kaida-Kämpfer sollen von Afghanistan ins Ausland geflohen sein und dort weitere Anschläge vorbereiten. Das schätzt der Sicherheitsexperte Rolf Tophoven in der "Bild am Sonntag" ein.
Mindestens 3.000 Kämpfer seien entkommen, so Tophoven. "Sie organisieren sich überall auf der Welt neu und bereiten weitere Terror-Akte vor." Die Kämpfer seien in Saudi-Arabien, Jemen, Libanon, Sudan und auf dem Balkan untergetaucht. Auch in Deutschland lebten Kommandos im Untergrund, die fähig und bereit seien, terroristische Aktionen durchzuführen, sagte er unter Berufung auf das Bundeskriminalamt und den Verfassungsschutz.
Die Zellen benötigten für ihre Anschläge kein Zentralkommando: "Sie werden von sich aus aktiv." Bislang sei kein einziges Mitglied des inneren Zirkels der Organisation gefangen worden. "Die US-Gefangenen in Guantanamo auf Kuba sind gerade mal zweite und dritte Garnitur von El Kaida", sagte Tophoven.
Bremer Taliban ausgeflogen
Unterdessen soll der angebliche Taliban-Kämpfer aus Bremen in das Kriegsgefangenenlager "Guantanamo-Bay" auf Kuba ausgeflogen worden sein. Das berichtete "der Spiegel" am Wochenende. Die Familie des 20-jährigen Türke habe in der vergangenen Woche einen Brief erhalten, der seinen Gefangenen-Code und den Absender "160 Camp X-Ray" enthalte. Das sei die Bezeichnung der US-Regierung für das Lager, wo inzwischen 300 Gefangene festgehalten werden. Der junge Türke habe bestritten, dass er für die afghanischen Taliban gekämpft habe.
Quelle: ntv.de