Dossier

Hintergrund Das atomare Abrüstungsabkommen

Ziel heißt Abrüstung: Eine Boden-Luft-Rakete zur Abwehr ballistischer Raketen in Kalifornien.

Ziel heißt Abrüstung: Eine Boden-Luft-Rakete zur Abwehr ballistischer Raketen in Kalifornien.

(Foto: dpa)

Die USA und Russland haben sich nach monatelangen Verhandlungen auf einen neuen Vertrag zur Abrüstung strategischer Atomwaffen geeinigt. n-tv.de fasst einige Inhalte des Abkommens zusammen.

Verbesserung der Beziehungen

Das Abkommen löst den Start-I-Vertrag zur Reduzierung strategischer Atomwaffen von 1991 ab, der bereits im Dezember vergangenen Jahres auslief. Wichtiger könnte aus amerikanischer Sicht ein anderer Aspekt sein: der erhoffte Neustart im Verhältnis zum einstigen Erzfeind aus Zeiten des Kalten Kriegs. Zuletzt waren die diplomatischen Beziehungen angespannt, belastet unter anderem durch Pläne von Obamas Vorgänger George W. Bush für die Stationierung eines Raketenschutzschilds in Osteuropa. Tiefpunkt des schwierigen Verhältnisses war der Krieg Russlands mit dem US-unterstützten Nachbarland Georgien im Jahr 2008.

Gemeinsam mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew will Obama den Vertrag am 8. April symbolträchtig in Prag unterzeichnen. Dort hatte er vor knapp einem Jahr in einer aufsehenerregenden Rede für eine Welt ohne Atomwaffen geworben.

Abbau des Arsenals an Nuklearwaffen

Der neue Vertrag reduziert die Zahl der einsatzbereiten Sprengköpfe. Russland und den USA bleiben dennoch genügend Atomwaffen, um sich gegenseitig zu vernichten.

Sprengköpfe

Jede Seite muss die Zahl der einsatzbereiten atomaren Sprengköpfe von 2200 auf 1550 senken.

Raketenwerfer

Die Zahl der einsatz- und nicht einsatzbereiten Raketenwerfer, die für folgende Typen genutzt werden können, wird für jedes Land auf insgesamt 800 gedeckelt: für Interkontinentalraketen (ICBM) und für von U-Booten abgefeuerte ballistische Raketen (SLBM). Dazu kommen schwere Bomber, die atomar bestückt werden können.

Raketen

Die Anzahl der Interkontinentalraketen, der von U-Booten abgefeuerten ballistischen Raketen sowie der schweren einsatzbereiten Bomber mit der Möglichkeit zur atomaren Bestückung soll auf 700 reduziert werden.

Ratifizierung

Der Vertrag muss noch mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit vom amerikanischen Senat ratifiziert werden. Die Regierung erwartet hier jedoch keinen Widerstand, weil das Abkommen die Raketen-Abwehr-Pläne nicht einschränkt. Beobachter rechnen jedoch mit einer kritischen Haltung der oppositionellen Republikaner, die eine Chance sehen könnten, Obama als führungsschwach in der Verteidigungsfrage darzustellen.

Quelle: ntv.de, rts

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