Erhängen, erschießen, vergiften Die Todesstrafe
15.11.2007, 17:05 UhrDie Todesstrafe gibt es in 66 Staaten. Darunter sind die USA und China. In der Bundesrepublik Deutschland wurde sie 1949 abgeschafft. In der DDR galt sie noch bis 1987. Weißrussland ist das einzige Land in Europa, wo die Todesstrafe noch vollstreckt wird.
Im vergangenen Jahr wurden der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) zufolge in 25 Ländern insgesamt mindestens 1591 Gefangene hingerichtet. Sie wurden erhängt, erschossen, vergiftet oder starben auf dem elektrischen Stuhl. Mittelalterliche Formen wie Steinigen oder Enthaupten werden vor allem in Saudi-Arabien und dem Iran praktiziert. Vorgesehen ist die Todesstrafe in der Regel für besonders schwere Verbrechen wie Mord oder Hochverrat. In einigen Ländern sind Hinrichtungen auch bei Korruption, Diebstahl, Entführung und Drogenhandel möglich. In islamischen Staaten droht oft auch für Ehebruch, Homosexualität oder den Abfall vom Glauben der Tod.
Weltweit sitzen mindestens 19.000 Menschen in Todeszellen. Es kommt immer wieder zu Fehlurteilen. Seit 1973 wurden in den USA 124 Todeskandidaten nachträglich freigesprochen, weil sich oft erst nach Jahren ihre Unschuld herausstellte. Ein zum Tode verurteilter Japaner saß 34 Jahre lang unschuldig im Gefängnis. In Jordanien wurden laut AI Menschen hingerichtet, nachdem Geständnisse unter Folter erpresst wurden. In Saudi-Arabien gebe es Todesurteile nach Geheim- und Schnellverfahren.
Quelle: ntv.de