Dossier

Der Wahlgewinner Jens Böhrnsen: ein Porträt

Bremens Regierungschef Jens Böhrnsen (SPD) zählt trotz Verlusten seiner Partei zu den Gewinnern der Bremer Landtagswahl. Der Sozialdemokrat kann sich seinen Koalitionspartner aussuchen und dabei zwischen Grünen und seinem bisherigen Partner CDU wählen.

Böhrnsen führte die Sozialdemokraten erstmals als Bürgermeister in den Wahlkampf. Im November 2005 hatte er von seinem Vorgänger Henning Scherf den Chefposten im historischen Rathaus der Hansestadt übernommen, nachdem er sich bei einer innerparteilichen Abstimmung gegen den damaligen Konkurrenten Willi Lemke durchgesetzt hatte. Wie sein Amtsvorgänger ist er zugleich auch Senator für Justiz und für kirchliche Angelegenheiten.

Kurz vor Beginn der heißen Wahlkampfphase hatte der Vater von zwei erwachsenen Kindern einen schweren Schicksalsschlag verkraften müssen. Anfang März starb seine Frau Luise Morgenthal nach kurzer, schwerer Krankheit.

Seine Arbeit für das kleinste Bundesland bezeichnet der gebürtige Bremer Böhrnsen als "Privileg". Seine Hauptaufgaben sieht er in der Beseitigung der Finanzmisere und gravierender sozialer Missstände in der Hansestadt.

Schon Böhrnsens Eltern waren Sozialdemokraten und Gewerkschafter. Sein Vater, ein Werftarbeiter, wurde deswegen von den Nationalsozialisten für vier Jahre inhaftiert. Seine Heimatstadt verließ Böhrnsen nur für das Jurastudium in Kiel und Hamburg. 1977 kehrte er zurück, wurde Assessor in der Landesverwaltung, ein Jahr später Richter. 1967 trat er in die SPD ein, 1995 wurde er erstmals in die Bürgerschaft gewählt. Seit 1999 war er Vorsitzender der SPD-Fraktion.

Quelle: ntv.de

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