Politik

Steuern und Abgaben Die Reichen zur Kasse?

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Radikal unterscheiden sich die Positionen der fünf Parteien, wenn es um das Thema Steuern und Abgaben geht. Die zwei Extreme bilden bei diesem Thema FDP und Linkspartei, die wahlweise massive Steuerentlastungen oder höhere Steuern für Spitzenverdiener fordern. Die Liberalen versprechen ein einfaches, dreistufiges Modell für die Einkommenssteuer. 10 Prozent bis 20.000 Euro, 25 Prozent bis 50.000 und jeder, der mehr verdient, muss 35 Prozent bezahlen. Zudem sollen Teile der Unternehmenssteuerreform zurückgenommen und Firmen damit entlastet werden. Auch für Unternehmen soll ein zweistufiges Modell mit 10 und 25 Prozent an Steuern gelten. Zudem will die FDP die Gewerbesteuer faktisch abschaffen und dafür die Körperschaftssteuer für Kapitalgesellschaften erhöhen.

Dem gegenüber steht die Linkspartei mit ihrem Bild vom starken, steuerfinanzierten Staat, in dem die Reichen stärker zur Kasse gebeten werden. Die Partei fordert eine Millionärssteuer, bei der Vermögen ab einer Million Euro mit 5 Prozent besteuert werden. Den Spitzensteuersatz will die Linke von derzeit 42 auf 53 Prozent anheben, eine Börsenumsatzsteuer einführen du die Erbschaftssteuer erhöhen. Zudem will die Partei die Körperschaftssteuer wieder von 15 auf 25 Prozent erhöhen.

Spitzensteuersatz soll rauf

Zwischen diesen Extremen positionieren sich Union, SPD und Grüne. Das Unionsprogramm liegt nah der FDP und verspricht Steuersenkungen für Unternehmen und Bürger. Während sie mit der Senkung des Eingangssteuersatzes von derzeit 14 auf 12 Prozent bei den Bürgern auch sehr konkret wird, halten sich CDU und CSU in der Wirtschaft etwas bedeckt und sprechen von einer "Überprüfung" der Unternehmens- und Erbschaftssteuer. Die Union will zudem das Problem der "kalten Progression" angehen und etwa den Spitzensteuersatz erst ab einem Einkommen von 60.000 Euro greifen lassen.

Auch die SPD will den Eingangssteuersatz senken, und zwar auf 10 Prozent. Zugleich wollen die Sozialdemokraten aber den Spitzensteuersatz für die höchsten Einkommen ("Reichensteuer") von derzeit 45 auf 47 Prozent anheben. Dies läuft im Parteiprogramm als "Bildungssoli". Die SPD plant außerdem eine nationale Börsenumsatzsteuer, sollten sich nicht internationale Steuern für die Finanzmärkte finden lassen.

Die Grünen setzen ebenfalls auf eine höhere Besteuerung für die Reichsten in der Gesellschaft, sie wollen den gängigen Spitzensteuersatz von 42 auf 45 Prozent erhöhen. Auch die Erbschaftssteuer soll steigen und Kapitaleinkommen will die Partei effektiver besteuern.

Quelle: ntv.de, tis

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