Alle Züge, alles live Bahn veröffentlicht "Zugradar"
25.08.2013, 18:56 Uhr
(Foto: Reuters)
Auf der Internetseite der Bahn lassen sich ab sofort die Position aller ICE, IC- und Regionalzüge anzeigen. Und das Unternehmen hat noch weitere große Pläne für Online-Anwendungen und Apps.
Kunden der Deutschen Bahn können in Zukunft genau die Fahrt von Zügen und ihre eventuellen Verspätungen im Internet verfolgen. Die Deutsche Bahn startet dazu den sogenannten Zugradar. Auf bahn.de/zugradar ist es ab sofort möglich, sich auf einer Karte dynamisch alle Züge anzeigen zu lassen, die in einer bestimmten Region unterwegs sind. Dabei können ICE-, IC- und Regionalzüge getrennt oder zusammen ausgewählt werden.
Kunden können zudem auch eine Zugnummer eingeben, um die aktuelle Position und die Pünktlichkeit des Zuges einzusehen. Genauso können sie sich die aktuellen Ankunfts- und Abfahrzeiten einzelner Bahnhöfe im Detail anzeigen lassen – inklusive aller Verspätungen und deren Gründe. "Mit dem Zugradar können unsere Kunden das aktuelle Betriebsgeschehen aller DB-Züge auf einen Blick verfolgen. Damit wird die aktuelle Situation der ausgewählten Zugfahrt schnell und einfach visualisiert", sagte DB-Personenverkehr-Vorstand Ulrich Homburg.
Der Zugradar ist zunächst für normale Computer optimiert. Apps für Apple- und Windows-Handys sollen im Oktober kommen. Eine Version für Android-Nutzer gibt es voraussichtlich im Dezember.
Die Deutsche Bahn legt zudem ihre bislang getrennten Smartphone-Anwendungen für Fahrplan-Auskünfte und den Kauf von Fahrkarten zusammen. Bislang müssen Smartphone-Besitzer ihre Zugverbindung in einer App suchen und können sie dann in einer anderen App kaufen. Eine neue Version der Fahrplan-App DB Navigator, die ab Dienstag für das iPhone und ab Herbst auch für Android verfügbar sein soll, legt diese Funktionen laut Bahn in einer Anwendung zusammen.
Integriert wird dabei auch gleich der Sparpreis-Finder, den die Bahn bereits auf ihrer Internetseite anbietet. Damit finden Kunden, die nicht an eine bestimmte Abfahrzeit gebunden sind, einfacher die günstigsten Angebote. Ab Oktober soll es dann zudem möglich sein, auch bestimmte Auslandsfahrkarten per Handy zu kaufen.
In diesem Jahr wird die Bahn nach eigener Schätzung erstmals mehr Onlinetickets als Fahrkarten am Automaten verkaufen.
Außerdem soll es ab Oktober bald ein neues Internetportal namens Qixxit geben. Für jede gewünschte Strecke sucht das System mehrere Reiseketten von der Start- zur Zieladresse heraus. Als Verkehrsmittel berücksichtigt werden dabei das Privatauto, die Bahn, Fernbus, Flugzeug, Taxi, Mietwagen, Carsharing, Taxi, öffentlicher Nahverkehr und Leihfahrrad.
Angezeigt werden unter anderem die schnellste und die günstigste Reisemöglichkeit. Die Reisevarianten werden nach Angaben der Bahn neutral dargestellt, es werde also kein Verkehrsmittel bevorzugt. Über Filter können Nutzer nicht-gewünschte Verkehrsmittel ausschließen. Die Bahn hofft darauf, durch das Portal neue Kunden zu gewinnen. 70 Prozent aller Reisenden "ziehen öffentliche Verkehrsmittel eigentlich nicht in Erwägung", erläuterte Bahn-Vorstandsmitglied Ulrich Homburg. Diese Gruppe werde durch Qixxit auf Alternativen zum eigenen Auto aufmerksam gemacht.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa