Marketinggag der CommerzbankBank bietet Kreditverkaufsschutz
Hausbesitzer in Deutschland sind wegen der zunehmenden Zahl an Kreditverkäufen verunsichert. Die Commerzbank nimmt dies zum Anlass, um publikumswirksam einen Verkaufsschutz für Eigenheimkredite anzukündigen.
Hausbesitzer in Deutschland sind wegen der zunehmenden Zahl an Kreditverkäufen verunsichert. Die Regierungskoalition will auf die Verunsicherung der Verbraucher mit neuen Spielregeln für den Kreditverkauf reagieren. Über die Details besteht bislang aber keine Einigkeit. Einem Sonderkündigungsrecht für Verbraucher im Falle eines Verkaufs will die Union jedenfalls nicht zustimmen.
Die Verunsicherung nimmt die Commerzbank zum Anlass, um publikumswirksam einen Verkaufsschutz für Eigenheimkredite anzukündigen. Die Bank verzichtet – wenn gewünscht – ausdrücklich auf die Möglichkeit, den Kredit zu einem späteren Zeitpunkt weiterzuverkaufen. Kostenlos ist dieser Verkaufsschutz, der auch von Bestandskunden genutzt werden kann, allerdings nicht. Der Preis der Garantie wird sich zwischen 0,1 und 0,2 Prozent pro Jahr der Kreditsumme bewegen.
Eine repräsentativen Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Commerzbank ergab, dass 80 Prozent der Befragten großes Interesse an einer garantierten Nichtveräußerung zeigen. Was die Umfrage allerdings nicht hergibt, ist die Frage, wie viel die Kunden dafür bereit sind zu zahlen. Ein Beispiel: Bei einer Kreditsumme von 120.000 Euro, einer Laufzeit von rund 20 Jahren und einer kompletten Rückzahlung innerhalb dieser Laufzeit kostet diese Garantie bis zu 2400 Euro.
Risiko äußerst gering
Das Risiko, dass die Commerzbank den eigenen Immobilienkredit verkauft, ist zudem recht gering. "Wir haben ein Baufinanzierungsvolumen von 40 Mrd. Euro in den Büchern", so Commerzbank-Sprecher Stefan Roberg gebenüber n-tv.de. "Verkauft haben wir bislang ein Volumen von 300 Mio. Euro an notleidenden Krediten." Also gerade mal 0,75 Prozent der vergebenen Kreditsumme wurden bislang verkauft.
Schwierigkeiten drohen ohnehin nur Kreditkunden, die ihre Raten nicht rechtzeitig zahlen. Kommt der Kunde seinen vertraglichen Verpflichtungen nach, hat er in der Regel nichts zu befürchten. Auch die Tatsache, dass eine Anschlussfinanzierung am Ende der Zinsbindung nach dem Forderungsverkauf durch die Bank schwierig sein könnte, ist zu vernachlässigen. Oft zeigt sich die bislang finanzierende Bank nicht gerade spendabel und verlangt einen höheren als am Markt üblichen Zins. Der Wechsel zu einer anderen Bank ist dann ohnehin fällig und auch gar nicht kompliziert.
Unterschiedliche Geschäftsmodelle
Zudem hängt es vom Geschäftsmodell der Bank ab, ob ein Zinsaufschlag überhaupt Sinn macht. Beim Forderungsverkauf gibt es nämlich zwei Wege. Zum einen kann die komplette Kundenbeziehung verkauft werden oder es können nur die Kreditrisiken verbrieft werden. Die Commerzbank nutzt nach Angaben von Roberg beide Möglichkeiten.
So plant beispielsweise die Deutsche Bank plant kein ähnliches Produkt: "Wir verbriefen nur die Risiken und geben diese heraus. Die Kundenbeziehung und der Kredit bleiben über die gesamte Laufzeit bei der Deutschen Bank. Deshalb müssen wir über solche Modelle nicht nachdenken", erläutert der Pressesprecher der Deutschen Bank, Michael Lermer, gegenüber n-tv.de.
Fazit: Achten Sie bei der Baufinanzierung lieber darauf, dass Sie sich nicht übernehmen, die monatlichen Raten gut zu Ihrer finanziellen Situation passen, Sie bei den jetzt niedrigen Zinskonditionen lange Laufzeiten von 15 oder 20 Jahren wählen und insgesamt Ihren Immobilienkredit zügig zurückzahlen können. Zinsaufschläge, um sich gegen den Verkauf des eigenen Kredits abzusichern, können sie dann getrost links liegen lassen.