Verbraucherschützer rechnen nachKritik am Bausparen
Bausparen galt jahrelang als rentabel, auch wenn man gar nicht bauen wollte. Verbraucherschützer kommen nun allerdings zu einem anderen Ergebnis.
Prämien sichern und flexibel bleiben - Bausparen galt jahrelang als rentabel, auch wenn man gar nicht bauen wollte. Eine Stichprobe der Verbraucherzentrale Bremen und des ARD-Magazins "Plusminus" kommt nun zu einem anderen Ergebnis: Bausparen auch mit staatlicher Förderung bringt demnach nur wenig Rendite. Die Tester hatten Angebote von vier Bausparkassen und Banken eingeholt und diese mit einem gut verzinsten Banksparplan verglichen.
Beispielkundin war eine junge Frau, die mit staatlicher Förderung etwa 15 Jahre lang monatlich 150 Euro sparen will. Verglichen wurde unter dem Strich die Rendite der einzelnen Angebote, wenn das Darlehen nicht in Anspruch genommen wird. Dabei wäre die Frau beim Bausparen auf eine maximal mögliche Verzinsung zwischen 0,5 und 1,8 Prozent gekommen und damit weit unter der derzeitigen Inflationsrate geblieben.
Lieber mehr Guthaben als mehr Kredit
Bei einem Banksparplan mit 4,2 Prozent Zinsen hätte sie nach 15 Jahren gut 37.400 Euro zusammen - bei einem Bausparzins von 1,8 Prozent wären es nicht einmal 31.000 Euro. Da kann auch die Wohnungsbauprämie von maximal 45 Euro im Jahr nicht viel ausrichten.
Nun liegt der Sinn der niedrigen Guthabenszinses in der Regel ja darin, sich ein günstiges Darlehen zu sichern. Doch auch, wenn die Kundin am Ende tatsächlich bauen wollte, käme sie das Bausparen teurer zu stehen, errechneten die Tester: Weil sie in der Sparphase weniger Guthaben ansammelt, muss die Darlehenssumme höher ausfallen. In der Beispielrechnung entstehen ihr dadurch Kosten zwischen 9,9 und 17 Prozent.