Verbraucher löffeln besser weniger Kakaopulver in die Tasse als auf der Verpackung angegeben. Diesen Schluss zieht die Stiftung Warentest aus einer Prüfung von 25 Getränkepulvern. Fast alle untersuchten Instantprodukte enthalten demnach weit mehr als 60 Prozent Zucker, eines sogar über 80 Prozent.

Angesichts dieser Werte seien die Zubereitungsempfehlungen der Hersteller von meist mehreren Teelöffeln überzogen. Gerade Kinder nehmen damit mehr Kalorien auf, als ihnen gut tut. Für Zehn- bis Zwölfjährige empfehlen die Tester eine Menge von nicht mehr als zwei gehäuften Teelöffeln auf einen Viertelliter Milch. Außerdem raten sie zu fettarmer Milch, die ein Viertel weniger Kalorien enthält als Vollmilch.

Vitaminzusätze überflüssig

Auch wenn die Hersteller mit alternativen Süßungsmitteln wie Traubenzucker, Rohrzucker oder Honig werben, bringt dies mit Blick auf den Kaloriengehalt so gut wie nichts. Von Vitaminzusätzen halten die Tester ebenfalls nichts. Im Gegenteil: Wer zuviel mit Vitaminen angereicherte Lebensmittel verzehrt, könnte durch eine Übervitaminisierung auf Dauer sogar unter negativen Folgen leiden.

Insgesamt erhielten neun der 25 getesteten Pulver das Urteil "gut". Als Testsieger ging der bei Lidl erhältliche "Goody Cao" hervor, der etwa 2,11 Euro pro Kilogramm kostet. Im Schadstoff-Bereich erhält der Lidl-Kakao sogar die Note "sehr gut". Vier Bio-Produkte wurden ebenfalls getestet. Davon konnte nur der "Gepa Bio Cocoba" mit einem guten Testergebnis glänzen.

Das "Naturata Kakaogetränk", der "Alnatura Trinkkakao" und der Rapunzel "Tiger Quick" hatten mit Schadstoffbelastungen zu kämpfen. Den erhöhten Kadmiumgehalt bei diesen Produkten führen die Tester auf die Herkunft der verarbeiteten Kakaobohnen zurück. Vor allem in Lateinamerika sei von Natur aus der Boden reich an Kadmium, das die Kakaopflanzen durch die Wurzeln aufnehmen.