Empfänger werden vorher informiert Post und DPD liefern per Termin
09.05.2011, 15:06 UhrEin wichtiges Paket kommt immer dann, wenn man nicht da ist. Das soll bald nicht mehr passieren: Die Deutsche Post und der DPD informieren Kunden künftig, wann es an ihrer Tür klingeln wird. Wenn der Termin nicht passt, können Empfänger ihn auch verschieben.
Paketdienste wollen ihre Kunden künftig über den genauen Termin der Zustellung informieren. Die Deutsche Post und ihr Konkurrent DPD führen einen solchen Benachrichtigungdienst nun dauerhaft ein, wie Sprecher der Unternehmen bestätigten. Möglich soll es künftig teilweise auch sein, die Zustellung auf einen Wunschtermin zu verschieben.
Die Deutsche Post habe den Benachrichtigungsservice jetzt dauerhaft eingeführt, sagte ein Sprecher. Registrieren können sich dafür Kunden, die bereits die Packstationen der Post nutzen. Ist ein Paket unterwegs, erhält der Empfänger dann eine SMS mit dem Zustelltermin. Wer ihn verschieben möchte, kann dies um bis zu vier Tage tun. Das allerdings kostet Geld: Für die Antwort-SMS verlangt die Post 1,49 Euro, hinzu kommen noch die SMS-Gebühren des jeweiligen Mobilfunk-Betreibers.
Der zweitgrößte deutsche Paket- und Expressdienst DPD kündigte an, Kunden könnten nun per SMS oder E-Mail über den Tag der Zustellung informiert werden. Sie könnten den Tag dann bestätigen oder die Zustellung um bis zu drei Tage verschieben. Für die Empfänger soll der Dienst kostenlos sein, bezahlen muss der Absender. Das Angebot richtet sich damit vor allem etwa an Onlinehändler, die ihren Kunden einen guten Service bieten wollen.
Zweistündiges Zeitfenster
Ab Herbst will DPD zudem noch genauer angeben, wann das Paket zugestellt wird. Der Paketdienst nennt dann ein zwei- bis sechsstündiges Zeitfenster. Ab 2012 soll dieses Fenster maximal zwei Stunden betragen.
Sollte die Zustellung trotz Ankündigung fehlschlagen, können Kunden über das Internet erneut die Lieferung an einem Wunschtag oder an eine andere Adresse in Auftrag geben - etwa an die Arbeitsanschrift oder an einen Paketshop. Diesen Service bieten auch die Paketdienste UPS und Hermes, GLS will nach eigenen Angaben ab Sommer nachziehen. UPS und Hermes bieten Kunden zudem an, ein Paket im Internet zu verfolgen, woraus sich der Zustelltag ablesen lässt. UPS versendet zudem eine E-Mail, wenn sich die Zustellung verschiebt.
Hermes entwickelt nach Angaben eines Sprechers ebenfalls Methoden zur SMS- und E-Mail-Benachrichtigung. Bislang seien entsprechende Dienste für Privatkunden aber noch nicht verfügbar. GLS lagert Pakete bislang zur Abholung in seinen Paketshops und informiert die Empfänger darüber per Karte im Briefkasten. Ab Sommer soll es auch hier möglich sein, darauf per Internet zu reagieren - und einen anderen Ort oder Tag für die Zustellung auszuwählen, wie GLS-Chef Rico Back in der "Welt" ankündigte.
Vom zunehmenden Onlinehandel profitieren
Mit den neuen Diensten wollen die Anbieter vor allem vom zunehmenden Onlinehandel profitieren und reagieren darauf, dass die Zusteller immer häufiger die Empfänger nicht zuhause antreffen. Erneute Zustellversuche machen das Geschäft deutlich teurer.
Laut "Welt" ist der Anteil der Pakete für Privathaushalte bei DPD in wenigen Jahren von null auf 25 Prozent gestiegen. Auch beim Konkurrenten GLS habe sich dieser Anteil auf 25 Prozent erhöht. Marktführer beim Versand von Privatpaketen sind demnach die Deutsche Post und Hermes.
Quelle: ntv.de, AFP