Ratgeber

Handwerkerauktionen Rückwärts mit Sparpotenzial

"Wer will fleißige Handwerker sehen, der muss zu My Hammer gehen." Das dachte sich auch Michael Mahler aus Köln. In seiner neuen Eigentumswohnung mussten Türen eingebaut werden. Wie immer mehr Menschen in Deutschland, suchte er sich dafür Hilfe im Internet bei einer Handwerker-Auktion. "Ich hatte die Türen hier und die Zargen beim Einzug rausreißen lassen. Um einen reellen Preis zu erzielen, habe ich bei My Hammer eine Auktion gestartet, um neue Zargen einbauen zu lassen", erzählt Mahler.

Handwerker-Auktionen im Internet werden immer beliebter. Gleich mehrere Anbieter tummeln sich auf dem Markt. Das Prinzip ist überall das gleiche: Der Nutzer meldet sich zunächst kostenlos bei einem der Auktionshäuser an und kann dann seinen Auftrag zur Auktion anbieten.

Beschreibung ist das A und O

Herman-Josef Tenhagen von der Zeitschrift Finanztest hat die Online-Handwerker unter die Lupe genommen. Sein Tipp: Den eigenen Auftrag möglichst genau beschreiben, denn nur so wissen die Handwerker, welche Arbeiten anfallen werden. "Berichten Sie von möglichen Schwierigkeiten, die Sie schon absehen können", rät Tenhagen. Natürlich sind auch beigefügte Fotos sehr hilfreich.

Vor Beginn der Auktion muss ein Startpreis eingegeben werden. Diesen versuchen die teilnehmenden Handwerker dann zu unterbieten. Als Laie ist es natürlich nicht immer einfach, einen angemessenen Startpreis zu finden. Hier bietet es sich an entweder einen Kostenvoranschlag eines Handwerkers vor Ort einzuholen. Alternativ kann man auch nach ähnlichen Auktionen suchen, um an Vergleichspreise zu gelangen.

Ist die Auktion abgelaufen, kann der Auftraggeber die verschiedenen Gebote vergleichen. Wichtig: Er ist nicht gezwungen sich für das günstigste Angebot zu entscheiden. Tenhagen rät eher auf Qualität zu setzen, als ausschließlich auf den Preis. Doch gerade hier zweifeln viele potenzielle Auftraggeber, ob das bei den Handwerkerauktionen möglich ist. John Minah von dem zweitgrößten Anbieter Blauarbeit.de meint, zu Unrecht: "Sie können sich einfach die Profile der Handwerker oder auch der anderen Dienstleister und die Bewertungen von früheren Kunden anschauen. Außerdem finden Sie dort auch Qualifikationsnachweise wie z.B. Meisterbrief, Mitgliedschaften in der Handwerkskammer, etc."

Viele Angebote bei MyHammer

Eine Stichprobe soll ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Wir haben exakt den gleichen Auftrag für die Renovierung eines Bades bei vier verschiedenen Auktionshäusern versteigert. Das Ergebnis: Bei einem Startpreis von 1000 Euro bekam unser Angebot bei My Hammer mit Abstand die meisten Gebote (10). Das günstigste Gebot gab ein Handwerker bei Blauarbeit (2) mit 780 Euro ab. Enttäuschend waren die Resultate der kleineren Anbieter. Undertool und Quotatis lieferten keinerlei Angebote.

Fazit: Wer die Angebote der größeren Anbietern nutzt, der scheint für weniger Geld mehr zu bekommen. Wer ein paar Kleinigkeiten beachtet, spart nicht nur Geld, sondern kann auch zufrieden mit der handwerklichen Leistung sein.

Quelle: ntv.de

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