Ratgeber

Investieren in Holz Zweistellige Renditen locken

Enno Rosenthal schaut nach dem Rechten. Seit der Wende hat er sich einige Hektar Wald in der Nähe von Berlin zusammengekauft. Heute wird gefällt. Zurzeit eine lohnende Angelegenheit. Denn dass der Rohstoff Holz auf dem Weltmarkt knapper wird, merkt auch der deutsche Waldbesitzer. "Besonders in den letzten Jahren haben sich riesige Märkte wie zum Beispiel China und Indien aufgetan. Dort wird sehr viel Holz in den unterschiedlichsten Formen verbraucht: als Bauholz, Platten und auch Zellstoff", weiß Rosenthal.

Hierzulande wurden große Werke aufgebaut. Seit 2000 klettern die Holzpreise kontinuierlich. Allein in den vergangen vier Jahren haben sie sich beinahe verfünffacht. Die Experten prognostizieren einen weiteren Anstieg. Allerdings sind die Waldflächen begrenzt und bis ein Baum gefällt werden kann, vergehen viele Jahre.

Indirekt Bäume pflanzen

Wer von der Renaissance des nachwachsenden Rohstoffes profitieren will, kann einen Wald kaufen. Nur kostet das viel Arbeit und ist nicht jedermanns Sache - wenn es um eine reine Kapitalanlage gehen soll. Am Markt gibt es längst Alternativen. So kann der Anleger über die Lignum AG in die Edelhölzer Teak in Brasilien und Robinien in Bulgarien investieren.

Mit dem eingesetzten Kapital werden Setzlinge in den Boden gebracht. Gekauft hat der Anleger damit aber schon das fertige Rundholz - auf Termin so zusagen. Mindestanlage knapp 4000 Euro. "Die Rückzahlung ist von der Zwischen- und Haupternte abhängig. Zwischenernten sind notwendig, um Platz für das Wachstum zu schaffen. Dies geschieht nach acht und 14 Jahren. Nach 20 Jahren findet dann die Haupternte statt", erklärt Andreas Rühl von Lignum. Die Kapitalrückflüsse, die jeweils zu den Zwischen- und Haupternten stattfinden, führen laut Rühl je nach Holzart zu einer Rendite von zehn bis 11,5 Prozent pro Jahr.

Alternative Waldsparbuch

Eine weitere Holzanlage ist das Waldsparbuch der Forest Finance Gruppe, die sich selbst als "Baumsparkasse" bezeichnet. Der Anleger kauft in zwölf monatlichen Sparraten von fast 700 Euro ein Grundstück in Panama, das anschließend bepflanzt wird. In 25 Jahren wird geerntet. Forrest Finance geht hier von einer jährlichen Durchschnittsrendite von fast sieben Prozent aus.

Wer nicht so viel investieren will, kann alternativ zum Baumsparvertrag von Forrest Finance greifen. Dieser ist für Kleinanleger geschaffen worden. "Man kann hier mit 30 Euro pro Monat anfangen zu sparen. Die Monatsrate kann natürlich auch vervielfacht oder in Jahresraten gezahlt werden", erläutert Harry Assenmacher von Forest Finance das Produkt.

Insgesamt ist allerdings Vorsicht geboten, denn nicht wenige Anleger verloren ihr Geld in der Vergangenheit bei unseriösen Anbietern. Zunächst sollte man sich erkundigen, welche Anbieter es überhaupt auf dem Markt gibt. Hier sollte man schauen, was diese schon an Wäldern und Plantagen geschaffen haben, rät Ecoreporter Jörg Weber. Das zumindest hilft, um die forstwirtschaftlichen Chancen des Anbieters einordnen zu können.

Aktien von Holzwirtschaftsunternehmen

Wem das alles zu langfristig, exotisch oder gar zu weit weg ist, kann auch zu Aktien greifen. Zahlreiche Unternehmen, die mit Holz ihr Geld verdienen, sind an der Börse gelistet. Hier ist eine Konzentration auf Unternehmen möglich, die Forstwirtschaft betreiben und über eigene Wälder oder Plantagen verfügen. Dies ist beispielsweise bei dem Schweizer Wert Pressures Woods der Fall, der auch Edelhölzer im Programm hat. Diese werden nach Einschätzung von Weber in den nächsten Jahren gefragt sein.

Fazit: Das Investment in Holz kann durchaus lohnen. Es sollte aber immer nur eine Beimischung im Depot darstellen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen