Reise

"Schnapsidee" Bahnchef will Schalter abschaffen

Bahnfahrkarten bald nur noch per Handy? Bahnchef Grube stößt mit seinen Äußerungen über einen langfristigen Abschied von Ticketschaltern auf Kritik: Es sei "eine Schnapsidee", dass Reisezentren und Fahrkartenschalter der Vergangenheit angehörten".

Vorwärts in moderne Zeiten: Rüdiger Grube.

Vorwärts in moderne Zeiten: Rüdiger Grube.

(Foto: dpa)

Rüdiger Grube, Chef der Deutschen Bahn, beabsichtigt, Ticketschalter und Fahrkartenautomaten auf lange Sicht hin abzuschaffen. In Zukunft sollen Kunden auf ihr Smartphone zurückgreifen, um verkehrsübergreifend reisen zu können. Seiner Ansicht nach gehört der Ticketschalter der Vergangenheit an.

Mit seinen Äußerungen stößt er nun auf Kritik. Es sei "eine Schnapsidee", dass Reisezentren und Fahrkartenschalter der Vergangenheit angehörten, teilten die Gewerkschaften Transnet und GDBA mit. Auch ein mögliches "Ticket 3.0 braucht einen Mensch 3.0 und einen Schalter 3.0", so die Gewerkschafter. Das Bahnsystem sei weit verzweigt, nicht alle Informationen ließen sich problemlos im Internet abrufen. Nachfragen seien auch nicht möglich. Zudem gebe es Kunden, die sich beim Fahrscheinkauf von einem Menschen beraten lassen wollten. Als Ergänzung zu den bisherigen Verkaufskanälen seien Pläne für Handys als Fahrkarten der Zukunft aber eine gute Idee.

Grube hatte am Sonntag bei einer Diskussionsveranstaltung in Hamburg gesagt, in der Zukunft werde es keine Ticketschalter mehr geben. Der Reisende werde vielmehr ein Smartphone bei sich tragen und die Reise per Bahn, Flugzeug oder Auto aus einer Hand organisieren.

Quelle: ntv.de, abe/dpa

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