Rückholaktion der Airlines Heimkehrer erleichtert
20.04.2010, 11:15 UhrTrotz anhaltender Flugverbote wegen des Asche-Chaos über Europa starten deutsche Airlines eine massive Rückholaktion für die im Ausland gestrandeten Passagiere. Die ersten Zwangsurlauber sind bereits wieder in Deutschland.

Erschöpft: Die Reaktionen auf die Nachricht der möglichen Heimkehr sind teilweise sehr emotional.
(Foto: AP)
Erschöpft, aber erleichtert sind am Dienstagmorgen auf dem Frankfurter Flughafen weitere Passagiere nach Tagen des Wartens wieder in Deutschland gelandet. Als erstes brachten gegen halb sechs Uhr zwei Maschinen der Air Berlin gestrandete Urlauber aus Ägypten und von den Kanarischen Inseln zurück. Dann trafen Langstreckenmaschinen der Lufthansa aus Dubai, Angola und Bangkok ein; weitere Flüge werden erwartet. Auch auf der Abflugebene von Deutschlands größten Flughafen herrschte wieder mehr Betrieb: Die Schlange vor dem Check-in der Lufthansa wuchs am Morgen auf 100 Meter.
Einige Rückkehrer hatten Tränen in den Augen, anderen schlossen ihre Angehörigen in die Arme oder rissen jubelnd die Arme in die Höhe, als sie die Gepäckausgabe verließen. Viele zeigten sich aber auch gelassen und machten sich auf die weitere Heimreise. Der aus Dubai zurückgekehrte Stefan Bothmann sagte wie andere Reisende, sie hätten zuerst aus Fernsehen und Internet erfahren, dass wieder einzelne Flüge nach Deutschland angeboten werden. In der Maschine aus Dubai seien Plätze frei geblieben.
Nichts bemerkt hatten die Passagiere von einem tiefen oder unruhigen Flug. Die aus Dubai ankommende Beatrice Jansen sprach von einem "normalen Flug mit einem wunderschönen Sonnenaufgang". Ernst-Otto Kowahl vom Bodensee, der aus Las Palmas kam, sagte: "Wir haben nicht gemerkt, dass die niedriger geflogen sind."
Auf dem größten deutschen Airport in Frankfurt am Main waren am Montag jeweils rund 25 Maschinen gestartet und gelandet. Am Dienstag sollten es nach Angaben eines Sprechers deutlich mehr werden. Die Lufthansa plant für den Tag rund 140 Flüge.

Flugreisende drängen in Frankfurt nach ihrer Ankunft aus La Palma und Mombasa zum Ausgang.
(Foto: dpa)
In München will die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin ihr reguläres Programm wieder aufnehmen. Auch die Lufthansa wolle sich rasch ihrem Normalprogramm nähern, sagte Flughafen- Sprecher Peter Prümm. "Wenn alles wie geplant läuft, werden wir heute 457 Flüge abwickeln." Das seien etwa 40 Prozent eines normalen Flugtages. Angesteuert würden deutsche Städte, aber auch weiter entfernte Ziele wie Peking, Phuket oder Kairo.
Auf dem Berliner Flughafen Tegel hob kurz nach 6.00 Uhr der erste Flieger in Richtung Palma de Mallorca ab. Ebenso wie in den anderen Städten, darunter auch Düsseldorf, Stuttgart und Hamburg, waren auch auf den beiden Flughäfen der Hauptstadt bereits am Montagabend die ersten Flugzeuge gestartet und gelandet. Trotz der Ausnahmeregelungen werden aber weiterhin Flüge ausfallen. Viele Streichungen sind laut Fluggastinformation in Berlin-Schönefeld zu erwarten.
Quelle: ntv.de, sni/dpa