Kartenprobleme bei Reisen in Europa Schecks und mehr Geld mitnehmen
06.01.2010, 13:33 UhrDie Probleme beim Bezahlen und Bargeldabheben mit Giro- und Kreditkarten stellen derzeit auch viele Reisende vor Probleme. Innerhalb Europas sollten Touristen derzeit zur Sicherheit mehr Bargeld oder Reiseschecks als sonst einstecken, empfehlen Bankenverbände. Reisende außerhalb der Europäischen Union können dagegen in der Regel weiter Bargeld an Automaten ziehen: Die fehlerhaft programmierten Chips auf den Karten würden nur in Europa ausgelesen, sagte ein Sprecher des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) in Berlin. Im außereuropäischen Ausland nutzten die Automaten in der Regel den auf den Karten vorhandenen Magnetstreifen.

Speicherchip auf einer Kreditkarte: Millionen Bankkunden haben weiter Ärger mit ihren EC-und Kreditkarten. Wegen eines Softwarefehlers kann es noch in den nächsten Tagen Probleme geben.
(Foto: dpa)
Seit dem Jahreswechsel gibt es an Geldautomaten in Deutschland und Europa Probleme mit rund 26 Millionen fehlerhaft programmierten Giro- und Kreditkarten. Auch Bezahlterminals in Geschäften sind betroffen.
Mehrere Automaten ausprobieren
Wer sich bereits auf einer Reise befindet, sollte zunächst probieren, ob seine Karte noch funktioniert - im Zweifel an mehreren Automaten nacheinander. Denn die Hälfte aller ausgegeben Karten ist nach Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) nicht von dem Problem betroffen. Scheitert der Versuch, rät der BdB, mit einer Kreditkarte, dem Personalausweis und der Unterschrift Geld an einem Bankschalter abzuheben. Im Notfall besteht auch immer die Möglichkeit der kurzfristigen Bargeldüberweisung. Beide Wege kosten allerdings - ebenso wie das Abheben an Automaten - eine Gebühr.
Bei Reisen innerhalb Europas sollte der Geldbeutel momentan aber nicht nur mit dem Plastikgeld gefüllt sein: "Ein gewisser Barbetrag sollte dabei sein" - und zwar mehr, als Touristen unter normalen Umständen mitgenommen hätten, empfahl der BdB-Sprecher. Eine Alternative sei es, sich vor Reiseantritt Reiseschecks zu besorgen.
Schwierige Koordinierung mit dem Ausland
Wann die nötigen Software-Aktualisierungen an den Geldautomaten und Bezahlterminals im europäischen Ausland umgesetzt werden, steht noch nicht fest. Das sei schwieriger zu koordinieren als innerhalb Deutschlands, "wir sind auf Unterstützung und Zusammenarbeit angewiesen", sagte der BdB-Sprecher. "Auch das wird in den nächsten Tagen gelöst werden." Besonders zügig sollen Lösungen für Österreich, die Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien gefunden werden.
Im Inland soll das Problem bis zum kommenden Montag (11. Januar) vollständig behoben sein. Die meisten Bezahlterminals bei Händlern sollen fehlerhafte Karten bereits von diesem Donnerstag (7. Januar) an wieder akzeptieren. Viele Geldautomaten sind bereits umprogrammiert worden. Es gibt aber auch Kreditkarten, die selbst nach den Umstellungen nicht mehr genutzt werden können. Diese werden dem BdB zufolge ausgetauscht. Die Zahl der Betroffenen stand zunächst allerdings nicht fest.
Quelle: ntv.de, dpa