Sport

Wechselkarussell spät in Schwung 29 Spieler für 10 Millionen Euro

Mit dem Ende der Winterpause ist das Transfer-Karussell in der Fußball-Bundesliga noch einmal in Schwung gekommen, doch viel Geld wurde an der Wechselbörse erneut nicht umgesetzt. Wie in den vergangenen Jahren setzten die Vereine im Winterschlussverkauf überwiegend auf Leihspieler und Schnäppchen. Immerhin: Bis zum Ende der zweiten Wechselperiode am (heutigen) Dienstag (24.00 Uhr) engagierten die 18 Eliteclubs 29 neue Spieler für rund 10 Millionen Euro. Das ergab eine dpa-Umfrage. Im gleichen Vorjahres-Zeitraum waren 42 Akteure für fast 7 Millionen Euro geholt worden.

Betriebsamkeit herrschte zuletzt vor allem im Norden der Republik, wo der VfL Wolfsburg und der Hamburger SV mit überraschenden Ein- und Verkäufen aufhorchen ließen. Die Wolfsburger gaben für das niederländische Duo Rick Hoogendorp (RKC Waalwijk) und Tom van der Leegte (ADO Den Haag) angeblich rund 2,1 Millionen Euro aus und liegen bei den Winter-Ausgaben somit sogar knapp vor Rekordmeister Bayern München (2,0 Millionen Euro für Julio dos Santos) und dem Hamburger SV. Den Hanseaten war die Ausleihe von Ailton (450000) und die Verpflichtung des niederländischen Nationalspielers Nigel de Jong (Ajax Amsterdam/1,5) ebenfalls knapp zwei Millionen Euro wert.

Der neue VfL-Trainer Klaus Augenthaler freute sich über die beiden Neuzugänge und ließ dafür sogar Andres D'Alessandro ziehen. Der argentinische Spielmacher, von Augenthaler zuletzt vor der Partie in Dortmund aus dem Kader gestrichen, wechselte am Dienstag auf Leihbasis für ein halbes Jahr nach England zum abstiegsbedrohten Premier-League-Club FC Portsmouth. "Wichtig ist, dass sich nun die gesamte Mannschaft auf die Rückrunde konzentrieren kann", sagte VfL-Manager Klaus Fuchs erleichtert. Der 2003 vom damaligen Wolfsburger Manager Peter Pander für etwa neun Millionen Euro aus Buenos Aires geholte D'Alessandro ist neben Emile Mpenza, der vom HSV nach Katar wechselte, der namhafteste Abgang der Winterpause.

Auch Pander, jetzt in Diensten von Borussia Mönchengladbach, hatte sich bis zuletzt um den 24-Jährigen bemüht. Doch Wolfsburg wollte D'Alessandro nicht an den Bundesliga-Konkurrenten verleihen. Eine Verpflichtung des Südamerikaners, der beim VfL noch einen Vertrag bis 2008 besitzt, war den Borussen aber zu teuer. Untätig war Pander aber keineswegs. Wenige Stunden vor Schließung der Transferliste gelang es ihm, den zum Sommer verpflichteten Abwehrspieler Bo Svensson schon früher vom FC Kopenhagen loszueisen. So kann der Däne schon in der kommenden Woche am Niederrhein das Training aufnehmen.

Einen ähnlichen Deal plante Pander auch mit Stürmer Rafael Nando. Der Profi von Hertha BSC erhält in jedem Fall einen vom 1. Juli an gültigen Dreijahresvertrag bei der Borussia. Sollte man sich in letzter Minute mit den Berlinern auf einen sofortigen Wechsel verständigen, würde Vaclav Sverkos für ein halbes Jahr an den MSV Duisburg ausgeliehen. "Wenn wir uns einig sind, könnte Sverkos sein Wunsch erfüllt werden", sagte Pander. Doch auch so waren die vom Abstieg bedrohten Duisburger mit ihrem neuen Coach Jürgen Kohler die fleißigsten Last-Minute-Einkäufer. In Necat Aygün, Mitai Tararache, Marco Caligiuri, dem Südkoreaner Jung-Hwan Ahn sowie zwei Nachwuchsspielern integrierte der MSV gleich sechs Neue in der Winterpause.

Den umgekehrten Weg gingen vor allem Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart, die jeweils fünf Spieler von der Gehaltsliste streichen konnten. Nur die Bayern, Borussia Dortmund und Arminia Bielefeld ließen keinen Spieler ziehen. Dafür wurde aus Bremen, Schalke, Berlin, Stuttgart, Frankfurt und Mainz kein Neuzugang vermeldet. Beim FSV platzte in letzter Sekunde die schon als perfekt geltende Verpflichtung des Ghanaers Prince Tagoe. Manager Christian Heidel war sauer: "Wir lassen uns nicht hinhalten, das Thema ist für uns durch."

Von Ulli Brünger, dpa

Quelle: ntv.de

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