Training in Kenia abgesagt 400-m-Läufer erschlagen
02.01.2008, 16:26 UhrBei den landesweiten Unruhen nach den Präsidentschaftswahlen in Kenia ist der ehemalige 400-m-Läufer Lucas Sang ums Leben gekommen. Der 46-Jährige war 1988 in Seoul Olympiateilnehmer mit der 4x400-m-Staffel seines Landes und wurde in seiner Heimatstadt Eldoret erschlagen. "Er ging gerade nach Hause, als der Angriff erfolgte", berichtete der frühere 10.000-m-Weltmeister und Geschäftspartner von Sang, Moses Tanui, der Nachrichtenagentur Agence France Presse.
Die deutschen Top-Läufer Filmon Ghirmai und Arne Gabius (beide Tübingen) sowie Martin Beckmann (Leinfelden-Echterdingen) sagten wegen der bürgerkriegsartigen Zustände ihr ab Mittwoch geplantes Trainingslager im nahen Nyahururu, der höchstgelegenen Stadt Kenias, ab. Auch Frankfurt-Marathon-Siegerin Melanie Kraus (Leverkusen), die am 16. Januar für vier Wochen in das ostafrikanische Land reisen wollte, will umbuchen.
Insgesamt starben bei den seit vergangenem Donnerstag andauernden Unruhen bereits mehr als 300 Menschen. Die Auseinandersetzungen sind eine Folge der Präsidentschaftswahlen, nach denen Amtsinhaber Mwai Kibaki zum Sieger erklärt wurde.
Sang begann seine Karriere als 400-m-Läufer, ehe er auf die doppelte Distanz wechselte, wo er ein begehrter Tempomacher für kenianische und ausländische Athleten wurde. Nach dem Ende seiner Laufbahn bewirtschaftete er erfolgreich eine Farm in Eldoret.
Quelle: ntv.de