Sport

Nach Sieg im Halbfinale Mitfavorit Achter zurück in der Weltspitze

Der Deutschland-Achter steuert beim Weltcup-Finale weiter auf verheißungsvollem Kurs. Ein Sieg im Halbfinale ebnete dem Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) am Samstag auf dem Rotsee in Luzern den Weg in den Endlauf. Die Crew um Schlagmann Bernd Heidicker (Wanne-Eickel) verwies die Konkurrenz aus Russland und Australien mit einem Vorsprung von knapp einer Sekunde auf die Plätze zwei und drei. Nach zuletzt eher mäßigen Leistungen seines Teams fand Trainer Dieter Grahn diesmal lobende Worte: "Die Mannschaft hat von Beginn an gezeigt, wer hier das Sagen hat und wer Weltmeister ist. Das hat mich versöhnlich gestimmt."

Die Weltmeister von 2006 und Luzern-Sieger der vergangenen zwei Jahre gehen damit als Mitfavoriten in die Generalprobe für die Heim- WM sechs Wochen später in München. Schon bei der 1000-Meter-Mark lag die Crew fast drei Sekunden vor der Konkurrenz und kontrollierte das Rennen fortan nahezu nach Belieben. "Das war cool, das hat Spaß gemacht", befand Steuermann Peter Thiede (Dortmund).

Die Bilanz der restlichen DRV-Flotte ließ jedoch zu wünschen übrig: Lediglich mit sieben Booten ist der Serien-Gesamtsieger der vergangenen Jahre in den Finals vertreten. Das stimmt mit Blick auf die Titelkämpfe auf der einstigen Olympia-Strecke in München- Oberschleißheim nachdenklich.

Rechtzeitig vor Beginn der intensiven WM-Vorbereitung befinden sich nur die Skullerinnen von Trainerin Jutta Lau deutlich im Aufwind. Sowohl der Doppelzweier als auch der von der vierfachen Olympiasiegerin Kathrin Boron (Potsdam) angeführte Doppelvierer werden nach bisher überzeugenden Auftritten hoch gehandelt. Zudem will auch der Frauen-Achter am Siegersteg anlegen.

Alles andere als rund läuft es dagegen im Riemen-Bereich der Männer. Der Vierer ohne Steuermann, der noch vor knapp einem Jahr bei der WM mit einem zweiten Rang überzeugt hatte, schied bereits im Hoffnungslauf aus. Und auch dem ungesteuerten Zweier blieb der Finaleinzug nach einem vierten Platz im Halbfinale verwehrt.

Weniger Kopfzerbrechen bereitete die Tatsache, dass das Einer- Finale der Männer ohne deutsche Beteiligung stattfindet. Nach der Absage des WM-Zweiten Marcel Hacker (Frankfurt/Main), der bereits vor wenigen Tagen ein Trainingslager in St. Moritz bezogen hat, musste dessen Ersatz Marco Geisler im Halbfinale wie erwartet passen. Der Routinier aus Ratzeburg kam nicht über einen fünften Rang hinaus.

Den Kampf um den Gesamtsieg haben die Deutschen ohnehin bereits aufgegeben. Zu groß ist der Punktvorsprung der Briten nach den beiden bisherigen Weltcup-Regatten in Ottensheim (Ö sterreich) und Amsterdam. DRV-Vizepräsident Stefan Grünewald-Fischer warb um Verständnis für die veränderte Schwerpunktsetzung: "Für uns spielt in diesem Jahr die WM in München und nicht der Weltcup die alles überragende Rolle."

Von Heinz Büse, dpa

Quelle: ntv.de

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