Favoriten, Preisgeld, Deutsche Angeber-Wissen zur Darts-WM
14.12.2016, 19:39 Uhr
Der Dominator: Michael van Gerwen.
(Foto: imago/Action Plus)
Endlich wieder WM. Doch wie oft findet die im Darts überhaupt statt? Wer darf mitspielen? Wieviel Preisgeld bekommt der Sieger? Wen gilt es zu schlagen? Und was ist Phil Taylor noch zuzutrauen?
Wie oft findet die Weltmeisterschaft statt? Und wer trägt sie aus?
Im Darts-Sport gibt es zwei große Verbände: Die PDC (Professional Darts Corporation) und die BDO (British Darts Organisation). Beide tragen jährlich eine Weltmeisterschaft aus. Obwohl die PDC später (1992) gegründet wurde, gilt sie als führender Verband. Die Stars der Szene spielen dort oder sind sogar von der BDO zur PDC gewechselt. Die Weltmeisterschaft der BDO beginnt traditionell dann, wenn die der PDC beendet ist. Bei der BDO wird nach Geschlecht unterschieden, es gibt also auch eine Frauen-WM.
Wie kann man sich für die Weltmeisterschaft qualifizieren?
Die meisten Plätze werden nach der sogenannten "Order of Merit", der Weltrangliste vergeben. So qualifizieren sich die 48 besten Spieler dieses Rankings. Zudem erhalten vier Turniersieger und vier weitere noch nicht berücksichtigte Europäer ein WM-Ticket. Max Hopp qualifizierte sich auf diesem Weg. Die 16 Vorrunden-Plätze, die die acht letzten Teilnehmer ausspielen, werden in Turnieren ermittelt. Dragutin Horvat gewann die Super League Deutschland und löste auf diesem Weg sein London-Ticket.
Wie geht Darts eigentlich?
Ziel eines jeden Durchgangs (Leg) ist es, zuerst von 501 auf null zu kommen. Dabei werden im Kampf eins gegen eins abwechselnd je drei Pfeile geworfen. Ein Leg muss mit einem Wurf auf ein Doppel-Feld beendet werden. Wer drei Legs gewinnt, gewinnt einen Satz. Zum Gewinn eines Matches sind je nach Runde unterschiedlich viele Sätze notwendig.
In welchem Modus wird gespielt?
Im K.o.-System. Für einen Sieg in der Qualifikation müssen zwei Sätze à drei Legs gewonnen werden. Die erste Runde wird im Modus best-of-five gespielt, die zweite Runde und das Achtelfinale im Modus best-of-seven. Im Viertelfinale sind fünf Gewinnsätze nötig, im Halbfinale sechs und im Finale schließlich sieben.
Wer kann Topfavorit Michael van Gerwen schlagen?
Eigentlich niemand. Der niederländische Weltranglistenerste dominierte die Saison nach Belieben und gewann 25 Turniere - darunter fast alle großen. Die WM war allerdings nicht darunter. Auf einen erneuten Ausrutscher hoffen besonders der schottische Titelträger der vergangenen beiden Jahre, Gary Anderson, sein formstarker Landsmann Peter Wright und wieder einmal Rekordweltmeister Phil Taylor.
Was ist Legende Phil Taylor noch zuzutrauen?
"The Power", 56 jahre alt, ist auch im Herbst seiner Karriere bei der 28. WM-Teilnahme (viermal für den Verband BDO) viel zuzutrauen. Er selbst sagt, dass er sich im Vergleich zum vergangenen Jahr stärker fühle, als er nach dem Tod seiner Mutter im Achtelfinale scheiterte. Allerdings gehört die Dominanz des Weltranglistenvierten, der zwischen 1995 und 2006 nur eine einzige WM-Niederlage kassierte, lange der Vergangenheit an. Realistisch ist das Halbfinale.
Sind auch Deutsche dabei?
Ja, in diesem Jahr sind es zwei. Größter Hoffnungsträger ist Max Hopp (20, Idstein). Der "Maximiser" trifft am 22. Dezember auf den Niederländer Vincent van der Voort, gegen den er allerdings zuletzt zwei Niederlagen einstecken musste. Zudem trifft WM-Debütant Dragutin Horvat (40, Kassel) am 20. Dezember auf den ehemaligen Finalisten Simon Whitlock aus Australien, sollte er sich zuvor in der Qualifikation gegen den Russen Boris Kolzow durchsetzen. Beide deutschen Spieler gehen als Außenseiter, aber nicht chancenlos in ihre Partien.
Was verdienen Darts-Profis?
Die WM ist mit 1,65 Millionen englischen Pfund (umgerechnet fast zwei Millionen Euro) so gut dotiert wie kein Darts-Turnier zuvor - und um 150.000 Pfund besser als im vergangenen Jahr. Der Weltmeister erhält davon 350.000 Pfund (418.285 Euro). Zudem gibt es Bonuszahlungen für einen Neundarter.
Wie kann ich die WM verfolgen?
TV-Sender Sport1 hat sich erst im September die Übertragungsrechte bis 2022 gesichert und überträgt wie gewohnt live - in diesem Jahr mehr als 90 Stunden. Wir bieten in diesem Jahr erstmals einen Liveticker zur Weltmeisterschaft an. Ab dem 15. Dezember können Sie bei n-tv.de alle Spiele verfolgen.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa