Turbine Potsdams Trainer Bernd Schröder glaubt nicht daran, dass seine Torhüterin Nadine Angerer dem neuen Boom des deutschen Frauenfußballs nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft ein Gesicht geben wird. "Natürlich, sie ist unkompliziert, sie ist flexibel, sie hat ihre eigenen Gedanken. Aber sie hat nicht diesen Touch, den man sich im Frauenfußball vielleicht mal vorstellt: Maße wie ein Model - das wird nie passieren. Damit können sie nicht Fußball spielen. So ist das. Aber verkaufen Sie mal die inneren Werte eines Menschen! Das ist schwer. Die wollen ja alle nur Frauen wie Heidi Klum", sagte der Trainer der Berliner Zeitung.

Schröder, Trainer von Angerer beim Frauen-Bundesligist in Potsdam, verglich die Torhüterin, die während der WM in China nicht einen Treffer kassiert hatte, mit Rekord-Olympionikin Birgit Fischer. "Nehmen Sie Birgit Fischer, die Kanutin. Die ist einmalig in der Welt, aber sie hat sich nie richtig verkaufen können, weil sie mit ihrer Art die Sponsoren nicht gerade angelockt hat. So wird das auch bei Angerer sein."

Im Gegensatz zu Schröder hatte DFB-Präsident Theo Zwanziger nach dem Triumph von Schanghai gefordert, dass Angerer in der Außendarstellung des Frauenfußballs eine Führungsrolle übernehmen müsse. Der DFB-Boss forderte, dass die Torhüterin "sich als Typ in der Öffentlichkeit darstellt, aktiv auch auf Journalisten zugeht".