Sport

Rauch verzieht sich bei S04 Assauer muss gehen

Die Ära Rudi Assauer beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 ist beendet: Der Manager ist mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern zurückgetreten. Dies bestätigten der Revierklub und Assauer selbst am Mittwochnachmittag. Am Tag zuvor hatte sich der Aufsichtsrat klar gegen eine weitere Zusammenarbeit mit dem langjährigen Vorstandsmitglied ausgesprochen.

"Ich habe leider keine Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat gesehen, zumal ich eine für mich ungute Entwicklung spürte. Wie sich jeder denken kann, ist mir die Entscheidung sehr, sehr schwer gefallen", erklärte Assauer in einer Klub-Pressemitteilung. Schalke sei sein Lebensinhalt gewesen. Dieses Buch habe er nun zugeschlagen. "Dem Verein werde ich jedoch immer verbunden bleiben", meinte der 62-Jährige.

Ursprünglich sollte der langjährige Macher am 1. August dieses Jahres das Amt des Präsidenten beim Revierklub übernehmen. Insgesamt arbeitet Assauer in zwei Amtszeiten über 18 Jahre lang für die Knappen.

Gespräch mit Tönnies

Nach Klubangaben sei bereits ein Auflösungsvertrag unterzeichnet worden, in dem eine einvernehmliche Regelung über die Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses getroffen worden ist. Dies war das Ergebnis eines Gesprächs, das der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies ebenfalls am Mittwoch mit Assauer führte. Eine für kommenden Samstag geplante weitere außerordentliche Aufsichtsratssitzung findet nunmehr nicht statt.

"Rudi Assauers Schritt verdient allerhöchsten Respekt. Zuletzt bei unserer gestrigen Aufsichtsratssitzung hat sich eine deutliche Stimmung gegen ihn aufgebaut. Ganz ausdrücklich betone ich, dass die gesamte Angelegenheit nichts mit den Medienveröffentlichungen der letzten Tage zu tun hatte ", erklärte Tönnies und führte aus: "Der FC Schalke 04 ist Rudi Assauer zu größtem Dank verpflichtet. Er war viele Jahre lang das Gesicht unseres Vereins, eine Galionsfigur."

"Maulwurf-Affäre"

Aller gegenteiligen Behauptungen zum Trotz war es wohl dennoch die so genannte "Maulwurf-Affäre", die das Fass zum Überlaufen brachte. Ein am vergangenen Samstag vorab veröffentlicher Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" hatte einmal mehr von alarmierenden finanziellen Zuständen beim Bundesliga-Vierten berichtet, der nur durch Privatkredite seine Zahlungsfähigkeit gesichert habe. Obwohl Assauer vehement bestritt, Interna weitergegeben zu haben, verlor er nun scheinbar jedes Vertrauen beim Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Tönnies, seit Monaten einer der schärfsten Kritiker des Managers.

Assauer gab zu, sich mit einem "Focus"-Reporter getroffen zu haben. Seiner Angabe nach sei der Schalker Vorstand über das Gespräch, das er zusammen mit seinem Anwalt geführt habe, informiert gewesen. Das Treffen fand am 7. Mai im Privathaus des Generalbevollmächtigten des Schalke-Sponsors Veltins, Michael Huber, statt.

Finanzchef Josef Schnusenberg hatte daraufhin zugegeben, dass Privatdarlehen von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies über 4,7 Millionen, vom Aufsichtsratsmitglied Karl-Heinz Beul über drei Millionen und von Assauer über 500.000 Euro in Anspruch genommen worden seien, um die Liquidität zu sichern.

Quelle: ntv.de

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