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Erst abgeschlagen, dann vorne Aufholjagd trägt DSV-Staffel auf Platz zwei

Denise Herrmann-Wick vollendete die Aufholjagd des deutschen Quartetts.

Denise Herrmann-Wick vollendete die Aufholjagd des deutschen Quartetts.

(Foto: AP)

Im Nachhinein wäre Anna Weidel lieber nicht gelaufen, denn sie bürdet ihren drei Staffelkolleginnen eine schwere Aufgabe auf. Die deutschen Biathletinnen laufen trotz schwachen Starts beim Heim-Weltcup noch auf das Podest. Das macht Mut für die WM in drei Wochen.

Denise Herrmann-Wick genoss den Zieleinlauf in vollen Zügen. 17.000 Fans jubelten der Olympiasiegerin in der Chiemgau-Arena auf den letzten Metern euphorisch zu. Für den Sieg reichte es trotz toller Aufholjagd beim Weltcup in Ruhpolding zwar nicht ganz - doch der zweite Platz der deutschen Frauen-Staffel diente gut drei Wochen vor der Heim-WM in Oberhof als weiterer Mutmacher.

"Es war cool. Es hat Spaß gemacht. Es war alles geboten, was Biathlon zu bieten hat", sagte Herrmann-Wick in der ARD strahlend. Man habe gesehen, fügte Vanessa Voigt mit Blick auf den Saisonhöhepunkt kämpferisch an, "dass mit uns zu rechnen ist. Wir können in der Loipe mithalten. Es ist auf jeden Fall einiges drin." ARD-Experte Arnd Peiffer sprach von einem "Super-Test vor diesem Publikum, denn in Oberhof wird die Stimmung noch euphorischer sein".

Herrmann-Wick, Voigt, Anna Weidel und Sophia Schneider, nach dem ersten Wechsel noch abgeschlagen Zwölfte, lagen nach zehn Nachladern 15,3 Sekunden hinter den starken Norwegerinnen (0+6). Dritter wurde Italien (+33,5 Sekunden/0+4). Bereits zum Saison-Auftakt in Kontiolahti hatte das DSV-Quartett Rang zwei belegt, in Hochfilzen mit Platz vier das Podest aber knapp verpasst.

"Die Vanessa, die ich mir vorstelle"

Dabei ging der Start diesmal völlig daneben. Weidel, die angeschlagen ins Rennen ging, übergab nach vier Nachladern auf Rang zwölf mit über einer Minute Rückstand. "Ich habe mich deutlich schwerer getan als gedacht. Wenn ich gewusst hätte, wie es mir geht, hätte ich Janina (Hettich-Walz, d.Red.) laufen lassen. Es tut mir für die Mannschaft extrem leid", sagte Weidel selbstkritisch.

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Doch Voigt holte auf Position zwei nach fehlerfreier Schießleistung acht Plätze auf. "Besser hätte sie es nicht machen können", lobte Peiffer. Voigt selbst war "mega happy. Das war die Vanessa, die ich mir vorstelle. Es macht Bock, vor diesen Zuschauern zu laufen. Man wird fast getragen." Der Rückstand sei "Extra-Motivation" gewesen.

Schneider lief die deutschen Frauen bei ihrem zweiten Staffel-Einsatz sogar auf Rang drei vor. "Es ist von Anfang an richtig gut dahingegangen. Die Zuschauer haben einen angetrieben. Es war für mich sehr wichtig", sagte Schneider. Herrmann-Wick, im Einzel am Donnerstag nur auf Rang 15, sorgte schließlich für Platz zwei. Sie ließ dabei Dorothea Wierer keine Chance. Bereits am Freitag hatten die deutschen Männer in der Staffel ebenfalls als Zweite hinter Norwegen für einen deutschen Hoffnungsschimmer Richtung Oberhof gesorgt.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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