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"Gesicht war völlig zerstört" Auslöser von Horrorsturz lange gesperrt

Groenewegen (links im gelb-schwarzen Trikot) bezeichnet seine Aktion als "schwarzen Fleck in meiner Karriere".

Groenewegen (links im gelb-schwarzen Trikot) bezeichnet seine Aktion als "schwarzen Fleck in meiner Karriere".

(Foto: imago images/East News)

Nach seinem Sturz bei der Polen-Rundfahrt muss sich Radprofi Fabio Jakobsen zahlreichen Operationen unterziehen, nur ein Zahn bleibt übrig. Der Auslöser des Horror-Crashs wird nun für neun Monate gesperrt - Dylan Groenewegen hat aber ohnehin ganz andere Sorgen.

Der niederländische Radprofi Dylan Groenewegen ist nach dem folgenschweren Manöver gegen seinen Landsmann Fabio Jakobsen bei der Polen-Rundfahrt für neun Monate gesperrt worden. Das gab der Radsport-Weltverband UCI bekannt. Die Sperre gilt bis zum 7. Mai 2021. Groenewegen habe mit dem Verband "kollaboriert" und seine Strafe akzeptiert, hieß es in der UCI-Mitteilung.

Groenewegen (Jumbo-Visma) hatte Jakobsen Anfang August im Schlusssprint der ersten Etappe vor der Ziellinie bei einer Geschwindigkeit von über 80 Kilometern pro Stunde ins Absperrgitter gedrückt. Jakobsen wurde lebensgefährlich verletzt und lag zwei Tage lang im künstlichen Koma. Der Fahrer von Deceuninck-Quick Step verletzte sich schwer am Kopf, verlor viel Blut und musste mit 130 Stichen im Gesicht genäht werden.

"Eindeutig meine Schuld"

"Der Sturz wird immer ein schwarzer Fleck in meiner Karriere sein", schrieb Groenewegen nach der Urteilsverkündung bei Instagram. Er verfolge die Nachrichten zu Jakobsens Genesung genau und hoffe, "dass er eines Tages vollständig gesund zurückkehren kann". Der Abschluss des Verfahrens gebe ihm selbst die "Möglichkeit, wieder nach vorne zu schauen". Kurz nach dem Sturz hatte Groenewegen unter Tränen um Entschuldigung gebeten: "Das war eindeutig meine Schuld."

Jakobsen hat sich unter anderem zwei Operationen zur Gesichtsrekonstruktion unterzogen. Dabei wurden Implantate in den Kiefer gesetzt, damit er neue Zähne bekommen kann. Bis auf einen hatte der 24-Jährige beim schlimmen Crash alle verloren. Jakobsens Teamkollege Florian Sénéchal, der nach dem Sturz erste Hilfe leistete, schilderte jüngst bei Eurosport seine Eindrücke: "Das Schrecklichste für mich war, dass ich ihn nicht erkannt habe, sein Gesicht war völlig zerstört. Ich habe versucht, ihm in die Augen zu schauen." Jakobsen dankte Sénéchal demnach im Anschluss und schrieb: "Danke, dass du mein Leben gerettet hast."

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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