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"Möchten ihm als Team helfen" Ausraster sorgt für Zverevs Davis-Cup-Comeback

Zverev spielt wieder Davis Cup.

Zverev spielt wieder Davis Cup.

(Foto: dpa)

Alexander Zverev hat eigentlich keine Zeit für einen Einsatz im Davis Cup. Doch weil sein übler Ausraster für ein überraschend frühes Aus beim Turnier in Acapulco sorgt, tut sich überraschend ein Zeitfenster auf. Und so gibt Zverev doch sein Comeback im Davis-Cup-Team.

Das deutsche Tennis-Team bekommt beim Qualifikationsspiel in Brasilien überraschend Unterstützung von Alexander Zverev. Der Olympiasieger gibt wenige Tage nach seiner Disqualifikation beim ATP-Turnier in Acapulco sein Comeback im Davis Cup. Zverev wurde für die Partie am 4./5. März in Rio de Janeiro nachnominiert, wie der Deutsche Tennis Bund mitteilte. Dafür gehört Daniel Altmaier nicht mehr zum Team von Bundestrainer Michael Kohlmann.

Zverev hatte Anfang Februar 2019 zum letzten Mal für die deutsche Davis-Cup-Mannschaft gespielt: Beim 5:0 gegen Ungarn in Frankfurt gewann Zverev seine beiden Einzel jeweils deutlich. Das Finalturnier Ende des Jahres ließ Zverev jedoch unter Verweis auf die Belastung über eine lange Saison und aus Protest gegen das neue Format auf. Seit 2019 wird der Davis Cup mit einer Qualifikationsrunde zu Beginn des Jahres und einem auf eine Woche komprimierten Finalturnier ausgetragen.

"Möchten ihm als Team helfen"

"Wir freuen uns, dass Alexander dabei ist. Sein Verhalten in Acapulco war ohne Frage inakzeptabel und falsch. Das hat Alexander selbst erkannt und sich dafür entschuldigt", sagte Kohlmann. "Wir möchten ihm jetzt als Team helfen, die schwierige Phase zu überstehen", sagte Kohlmann, der seine Coronavirus-Infektion auskuriert hat und das Team in Rio de Janeiro damit betreuen kann.

Zverev war in Acapulco am Dienstag (Ortszeit) nach einem Doppel disqualifiziert worden, weil er mehrmals mit dem Tennisschläger gegen den Schiedsrichterstuhl geschlagen und dabei fast den Referee getroffen hatte. Der 24-Jährige hatte sich danach via Instagram für seinen Ausraster entschuldigt und sein Verhalten als "inakzeptabel" bezeichnet. Die Herren-Organisation ATP verurteilte Zverev zu einer Strafe in Höhe von 40.000 Dollar. Zudem muss er das Preisgeld von mehr als 30.000 Dollar zurückzahlen und verliert die Punkte für die Weltrangliste. Außerdem läuft noch eine Untersuchung des Vorfalls.

Eigentlich hatte Zverev seine Teilnahme an der Davis-Cup-Partie abgesagt, weil die Begegnung im Olympia-Park von Rio de Janeiro zwischen den beiden ATP-Turnieren in Acapulco und Indian Wells (ab 7. März) nicht in seinen Turnierplan passte. "Ich habe allerdings schon in Melbourne bei den Australian Open mit Alexander vereinbart, dass wir noch einmal reden, wenn er in Acapulco früh scheitern sollte", sagte Kohlmann. Diese Situation trat nach der Disqualifikation in Mexiko nun ein.

"Das Format muss geändert werden"

Zverev bildet jetzt zusammen mit Jan-Lennard Struff, Oscar Otte und den beiden Doppelspezialisten Kevin Krawietz und Tim Pütz das deutsche Team. An seiner Leidenschaft für den Davis Cup hatte der Weltranglisten-Dritte nie einen Zweifel gelassen: "Das Format muss geändert werden, und ich bleibe dabei. Ich bin jemand, der sein Wort hält. Ich möchte den Davis Cup gewinnen, aber ich möchte den echten Davis Cup gewinnen", sagte er im vergangenen Jahr, als er wie auch 2019 auf eine Teilnahme am Finalturnier verzichtete.

"Hoffentlich können wir in den nächsten Jahren Zverev dazu bekommen, dass er mitspielt, und wir haben eine echte Chance, das Finale und den Davis Cup zu gewinnen", sagte Dominik Koepfer nach dem Halbfinal-Aus gegen Russland. Die Kollegen haben Verständnis für die Haltung des deutschen Topspielers: "Er hat das früh genug kommuniziert und dann ist das auch in Ordnung so", sagte Jan-Lennard Struff: "Wenn man so einen Spieler hat wie Alexander Zverev, der Top 5 steht, müssen wir nicht darüber reden, was er für eine Qualität hat und dass er dem Team immer helfen würde, absolut. Das ist überhaupt keine Kritik, dass er nicht dabei ist." Nun ist er also wieder dabei, der Alexander Zverev. Zumindest in der ersten Runde.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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