Initialzündung nach roter Karte Bayern auf Meisterkurs
06.04.2008, 19:32 UhrDer FC Bayern München strebt weiter unbeirrt dem Meistertitel in der Fußball-Bundesliga entgegen. Der Rekordchampion bezwang trotz einer mehr als einstündigen Unterzahl zum Abschluss des 27. Spieltages im heimischen Stadion den VfL Bochum mit 3:1 (1:1) und hat nun schon neun Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Schalke 04. Borussia Dortmund kam im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen zu einem 2:1 (0:0).
Platzverweis für van Bommel
Nach dem Platzverweis für Mark van Bommel (27.) drehten Lucio (31. Minute), Franck Ribry (74.) per Handelfmeter und Christian Lell (88.) vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Allianz Arena das Spiel. Mimoun Azaouagh (4.) hatte Bochum früh in Führung gebracht.
Mit einer taktisch abgeklärten und insgesamt überzeugenden Leistung feierten die Münchner damit eine gelungene Generalprobe für die von Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld als "Endspiel" bezeichnete Partie im UEFA-Cup beim spanischen Pokalfinalisten FC Getafe. Zusätzliche Kraft für das Viertelfinal-Rückspiel am Donnerstag kostete die gelb-rote Karte für van Bommel (27.), der nach wiederholtem Foulspiel zum zweiten Mal in dieser Saison vom Platz flog.
Die Gäste spielten von Beginn an munter mit. Azaouagh, dem von der Bayern-Abwehr zu viel Raum überlassen wurde, traf mit einem schönen Schuss aus gut 25 Metern in den linken oberen Winkel. Von den wachen und bissigen Bochumern beeindruckt brauchte der Rekordmeister einige Zeit, um sein Angriffsspiel auf Touren zu bringen.
Initialzündung für Bayern
Erst van Bommels Platzverweis aber war die Initialzündung für den Rekordmeister, der von nun an mit wütenden Angriffen die Bochumer dauernd unter Druck setzte. Den Treffer von Martin Demichelis (29.) wertete Schiedsrichter Michael Weiner (Giesen) als Abseits, doch zwei Minuten später hatten die Bayern Erfolg: Nach Bastian Schweinsteigers Freistoßflanke von rechts kam Lucio nach einer halben Stunde per Kopf zu seinem ersten Tor seit zweieinhalb Jahren.
Die Einwechslung von Miroslav Klose für den schwachen Lukas Podolski belebte nach einer guten Stunde das Bayern-Spiel zusätzlich. Doch erst das Handspiel von Bochums Abwehrspieler Marc Pferzel im Strafraum ebnete den Weg zum hochverdienten Sieg.
Schluss-Offensive der Dortmunder
Mit einer fulminanten Schluss-Offensive haben Dede und Alexander Frei Borussia Dortmund ein glückliches 2:1 über Bayer Leverkusen beschert und den haarsträubender Fehler ihres Torhüter Marc Ziegler vergessen gemacht. Drei Minuten vor Schluss erzielte der Schweizer den Ausgleichstreffer, in der Nachspielzeit ließ der Brasilianer die über weite Strecken enttäuschend aufspielenden Hausherren doch noch jubeln. Zuvor nutzte Nationalstürmer Stefan Kießling (51.) in einem über weite Strecken schwachen Bundesliga-Spiel das Geschenk des völlig indisponierten BVB-Keepers und brachte die Gäste nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Serie in Führung.
Die Dortmunder blieben 13 Tage vor dem DFB-Pokalfinale gegen Bayern München in Berlin trotz des Sieges einmal mehr den Beweis ihrer Klasse schuldig. Das Team von Trainer Thomas Doll feierte allerdings nach fünf sieglosen Begegnungen wieder einen Erfolg. 69.400 Zuschauer in der Signal-Iduna sahen eine Bundesliga-Partie mit Höhepunkten erst in den Schlussminuten. Bemerkenswert neben dem beinahe schon unglaublichen Ziegler-Blackout war zuvor nur noch der 323. Bundesliga-Einsatz von Leverkusens Sergej Barbarez, der damit zum Rekord-Legionär geworden ist.
Mit defensiver Grundausrichtung kam das Bayer-Team von Trainer Michael Skibbe beinahe zum sechsten Auswärtserfolg. Fast schien es so, als ob sich die Borussia schon für das Pokalfinale schonen wollte. Doch mit der Ruhe war es vorbei, als Dede sechs Minuten nach der Pause den Ball zurück zu seinem Torhüter Ziegler spielte, der das Leder nicht richtig traf und einen verhängnisvollen Querschläger produzierte. Kießling hatte natürlich keine Probleme, seinen achten Saisontreffer mit einem Schuss aus elf Metern zu erzielen. Die Einwechslung der Torjäger Diego Klimowicz und Alexander Frei durch Doll sorgte dann für etwas mehr Schwung. Die Schlussoffensive der Hausherren war am Ende von Erfolg gekrönt.
Quelle: ntv.de