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Prognose sieht nicht gut aus Bei Tim Lobinger ist der Krebs zurück

Lobinger im Jahr 2018.

Lobinger im Jahr 2018.

(Foto: picture alliance / Eventpress)

"Lebenszeit" wünscht sich Tim Lobinger, denn der Anlass seiner öffentlichen Wortmeldung ist bedrückend. Bei dem früheren Weltklasse-Leichtathleten ist der Krebs zurück. In einem Interview macht er die Diagnose öffentlich und berichtet, warum Aufgeben nicht infrage kommt.

Tim Lobinger ist erneut an Krebs erkrankt. "Mein kleiner Sohn wird dieses Jahr eingeschult, meine Tochter heiratet im Sommer", sagt der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet der "Bunten" und deutet an, dass die Prognose der Ärzte keine gute ist: "Wenn du das vor Augen hast und weißt, du erlebst es wahrscheinlich nicht mehr, das ist fürchterlich." Vor fünf Jahren war bei dem heute 49-Jährigen eine besonders aggressive Form der Leukämie diagnostiziert worden, die jedoch mit Stammzellen behandelt werden konnte.

Auch diesmal gibt der ehemalige Stabhochspringer nicht auf, wie er der Illustrierten berichtet. "Wenn ich mich jetzt noch einmal zwei, drei Jahre schleppe", schildert Lobinger seine Hoffnung, dann "gibt es da mit Sicherheit wieder eine andere Therapiemöglichkeit, die mir helfen kann - und wenn meine Chance nur ein Prozent ist, ergreife ich sie." 2017 seien ihm "drei bis fünf Jahre im Optimalfall" prophezeit worden, "dank der Wissenschaft sitze ich heute hier". Diese Positivität hat er behalten, "darauf setze ich".

Zu seinen aktiven Zeiten war der 1,93 Meter große Modellathlet mit 85 Kilogramm Wettkampfgewicht gelistet, laut "Bunte" sind es inzwischen nur noch 68 Kilogramm. Dabei hatte er sich von der Leukämie-Erkrankung zwischenzeitlich gut erholt: "Mir ging es super. Ich musste zwar alle vier Wochen zur Blutkontrolle, war aber ansonsten topfit." Nun jedoch schildert er, dass "es im Januar 2021 einen Schub gab", wenn auch "noch kontrollierbar" durch die Therapie.

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Aufgrund von Rückenschmerzen im Oktober 2021 sei ihm dann zur Bestrahlung geraten worden. "Das Problem war jedoch, dass die Stellen an der Wirbelsäule bereits bestrahlt waren. Sprich: Jede weitere Bestrahlung barg das Risiko dauerhafter Schädigungen wie Lähmungen." Dennoch habe er sich dafür entschieden, "was dazu führte, dass Teile meines Rumpfes heute taub sind". Die Ärzte hätten ihm mitgeteilt, er habe sogar noch Glück gehabt, immerhin könne er "meinen Rollstuhl mit meinen Händen noch selbst bewegen".

Aufgeben ist für den Halleneuropameister von 1998 und Hallenweltmeister von 2003, der als erster Deutscher unter freiem Himmel die magische 6-Meter-Marke überspringen konnte, dabei keine Option. Nach seiner aktiven Zeit arbeitete Lobinger als Personal Trainer, betreute unter anderem den deutschen Nationalspieler Joshua Kimmich, beim damaligen Zweitligisten RB Leipzig war er als Athletiktrainer engagiert. Er werde gegen die Krankheit kämpfen, sagt Lobinger: "Für mich, meine Familie und meine Freunde." Mit einem ganz klaren Ziel, wie er der "Bunten" eindringlich sagt: "Lebenszeit."

Quelle: ntv.de, tsi

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