Mit einer auf mindestens fünf Positionen veränderten Startelf will Kroatiens Fußball-Nationalcoach Slaven Bilic seine Erfolgsserie fortsetzen und Polens EM-Debüt beenden. Der 39-Jährige kündigte an, im letzten Gruppenspiel am Montag in Klagenfurt auf die jeweils mit einer Gelben Karte vorbelasteten Akteure Darijo Srna, Jerko Leko, Luka Modric, Josip Simunic (Hertha BSC) und Robert Kovac (Borussia Dortmund) zu verzichten. "Jene Spieler, die eine Gelbe Karte haben, werden sicher nicht spielen", sagte Bilic im EM-Quartier in Bad Tatzmannsdorf.

Während Kroatien bereits als Sieger der Gruppe B feststeht, wollen die Polen ihre letzte Chance beim Schopfe packen. Doch Trainer Leo Beenhakker ist nicht sonderlich optimistisch, dass noch der Einzug in die Runde der letzten Acht gelingt. "Das Einzige, was wir machen können, ist das Spiel gegen Kroatien zu gewinnen. Und im gleichen Moment sind wir im Warteraum", sagte der Niederländer. Denn nur wenn Österreich im parallel stattfindenden Spiel die deutsche Auswahl besiegt, gibt es noch eine theoretische Möglichkeit. Dann aber müsste Polen um mindestens ein Tor höher gegen Kroatien gewinnen als Österreich gegen Deutschland. "Das ist eine schlechte Situation, aber wir können das nicht ändern", meinte Beenhakker, der die Chance auf ein Weiterkommen als "sehr klein" einstufte.

Kopf frei bekommen

Nach dem deprimierenden Remis gegen Österreich, für das Ivica Vastic mit einem in der Nachspielzeit verwandelten Elfmeter gesorgt hatte, hatte Beenhakker seinen Spielern am Freitag freigegeben, um "an andere Dinge zu denken". Zuspruch erhielten Jacek Krzynowek und Co. in Bad Waltersdorf von etwa 50 polnischen Fans, die das kurzfristig für Zuschauer geöffnete Training verfolgten.

Im 35 Kilometer entfernten Kurort Bad Tatzmannsdorf betonte Bilic unterdessen, dass sein Team die Partie keineswegs auf die leichte Schulter nehmen werde. Zugleich wolle er aber auch kein Risiko eingehen und neben dem gelb-vorbelasteten Quintett auch einigen müden Akteuren eventuell eine Pause gönnen. "Wir sind nicht dumm, dass wir etwas riskieren werden", sagte Bilic.