Aber keine Showkämpfe wie Tyson Box-Opa denkt "ernsthaft" an Comeback
24.06.2020, 16:09 Uhr
"Ich habe noch immer die Mentalität."
(Foto: imago images/ITAR-TASS)
Óscar de la Hoya ist einer der größten Stars der Box-Geschichte. Der Amerikaner gewann WM-Titel in sechs Gewichtsklassen. Vor zwölf Jahren beendet er seine Karriere - die er nun offenbar fortsetzen will. Gegen die Besten will der 47-Jährige antreten. Am Erfolg seines Projekts gibt's aber begründete Zweifel.
Nach Mike Tyson und Evander Holyfield denkt der nächste "Box-Opa" an ein Comeback. Óscar de la Hoya plagt offenbar die Midlife Crisis. Denn als Promoter von Superstar Canelo Álvarez sollte der 47-Jährige eigentlich genug zu tun haben. "Ich ziehe es ernsthaft in Betracht", sagte de la Hoya dem "Ring-Magazine": "Egal, gegen wen. Jeder, der der Beste da draußen ist. Ich habe noch immer die Mentalität, ich würde im Mittelgewicht kämpfen."
Inspiriert hätten ihn die Comeback-Pläne seines Landsmanns Mike Tyson, der mit seinen 53 Jahren noch mal ins Seilquadrat klettern will. "Ich will mir erst mal anschauen, was Tyson macht. Ich will sehen, was er für eine Leistung bringt, wie seine Reflexe sind, ob er mehr als drei, vier Runden packt. Wir werden sehen, und dann treffe ich meine Entscheidung", so der Amerikaner.
Der Unterschied: Während Tyson nur bei Schaukämpfen für wohltätige Zwecke antreten möchte, hat de la Hoya richtige Kämpfe im Sinn. Er sei zwar noch nicht "in Kämpfer-Form", um die Distanz von zwölf Runden zu schaffen. "Aber ich bin sicher, dass ich da hinkomme", versicherte der Ex-Champion. De La Hoya gewann zwischen 1992 und 2008 WM-Titel in sechs Gewichtsklassen und stieg als "Golden Boy" zu einem der größten Box-Stars der Geschichte auf. Sein Kampf gegen Floyd Mayweather im Mai 2007 sprengte alle damaligen Geld-Rekorde.
Nicht der erste Comeback-Versuch
Nach einer klaren Niederlage gegen Manny Pacquiao trat der Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln 2008 zurück und wurde Promoter. Als Chef von "Golden Boy Promotions" ist de la Hoya mittlerweile einer der einflussreichsten Köpfe im Geschäft. Unter anderem zieht er für den mexikanischen Superstar Canelo Álvarez die Fäden - und sollte eigentlich alle Hände voll zu tun haben.
Im Zuge der Corona-Krise wartet Álvarez noch immer auf seinen nächsten Gegner. Streamingdienst DAZN (zahlt Canelo 385 Millionen Dollar für elf Kämpfe) wünscht sich ein drittes Duell mit Gennady Golovkin, mindestens aber einen Fight gegen den britischen Ex-Weltmeister Billy Joe Saunders. Golden Boy ist am Zug.
Es ist nicht das erste Mal, dass de la Hoya mit einem Comeback kokettiert. Schon 2012 hatte er von einer Ring-Rückkehr fabuliert, die Pläne aber schnell wieder abgeblasen. Die Begründung des damals 39-Jährigen: Sein Körper habe nicht wie erwartet auf die Belastung des harten Trainings reagiert.
Quelle: ntv.de, mar/RTL.de