Atemberaubende Performance Bredow-Werndl und Dalera verzaubern Dressur-Welt
08.04.2023, 11:34 Uhr
Das perfekte Dressur-Par: Jessica von Bredow-Werndl und Dalera.
(Foto: IMAGO/Stefan Lafrentz)
Jessica von Bredow-Werndl verteidigt beim Weltcupfinale in Omaha ihren Titel in der Dressur-Kür bravourös. Nach dem Triumph macht sie ihrem Pferd eine flammende Liebeserklärung. Auch Ikone Isabell Werth überzeugt und holte mit ihrer rockigen Choreografie Bronze.
Jessica von Bredow-Werndl strahlte schon über das ganze Gesicht, als sie zum Abschluss ihrer Kür grüßte, währenddessen ertönten die letzten Töne des Chansons von Edith Piaf. Noch eine kurze Siegesfaust, dann bekam Dalera die ganze Liebe ihrer Reiterin zu spüren. Titelverteidigerin von Bredow-Werndl hörte fast nicht mehr auf, ihrem Liebling den Hals zu tätscheln, nur zum Jubeln und Winken ins Publikum hob sie ihre Hand nochmal.
Dass ihre atemberaubende Performance für den Sieg locker reichen würde, war der Olympiasiegerin da wohl bereits klar. Ihr Lieblingsmoment? "Die letzte Mitte. Da wusste ich schon, es ist alles mega gut gelungen." Im Team der 37-Jährigen hielt es längst niemanden mehr im Sitz. Perfekte Piaffen zur Musik von Piaf. Honoriert mit B-Noten nahe dem Maximum, die 90-Prozent-Marke wieder einmal geknackt.
"Sie ist wundervoll"
Die zweimalige Weltcupsiegerin machte das, was sie am liebsten tut: Liebeserklärungen an Dalera verteilen. "Sie ist wundervoll. Das ist das Wort, das sie beschreibt. Sie will es immer toll machen und hat es wieder gemacht. Da werde ich emotional, denn das ist nicht selbstverständlich. Sie ist etwas ganz Besonderes." Die Bundestrainerin stimmte in die Lobeshymnen ein. "Dalera ging heute toll. Das war der Kontrast der Küren: Die rockige Kür von Isabell (Werth, d.Red.) und das Chanson von Edith Piaf. Das hat so viel Freude gemacht, weil das eben nicht so ein Einheitsbrei ist", sagte Monica Theodorescu, die den fünften Triumph einer Deutschen in Serie erlebte.
Mit Einheitsbrei hatte der Auftritt von Theodorescus Dressurequipe wahrlich nichts zu tun - auch dank einer glänzenden Isabell Werth. Mit Quantaz zeigte auch die siebenmalige Olympiasiegerin eine tolle Choreografie, die letztlich für Bronze reichte. Lediglich die Schritttouren kosteten ein paar Punkte. Dänemarks Nanna Skodborg Merrald, mit ihrem Zepter im Grand Prix noch hinter Werth auf Rang drei, schob sich als letzte Starterin mit einer ebenfalls fantastischen Kür noch vor die Deutsche.
"Das hat wirklich die Halle gerockt"
Dennoch tanzten die 53-jährige Werth und ihr Hengst zu über 85 Prozentpunkten, die Bundestrainerin war begeistert: "Quantaz ist unwahrscheinlich vorwärtsgegangen und hat toll piaffiert. Alle Pirouetten waren auf den Punkt, alle Wechsel haben geklappt. Immer genau auf die Musik, das hat wirklich die Halle gerockt."
Mitrocken konnte Ingrid Klimke mit ihrem Franziskus nicht mehr. Die Vierte des Grand Prix am Dienstag musste zurückziehen, "Franz" hatte sich vertreten. Die Münsteranerin sei zwar traurig, doch "das Wohl von Franz steht an erster Stelle". Auch die Bundestrainerin bedauerte den einzigen Wermutstropfen eines ansonsten so erfolgreichen Tages. "Das war sehr schade und auch sehr traurig für Ingrid und das ganze Team", sagte Theodorescu.
Quelle: ntv.de, tno/sid