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Gladbach schöpft Hoffnung Bremer demütigen HSV

Dreimal ist Bremer Recht. Mit dem dritten Sieg bei der "Vier-Chancen-Tournee" gegen den Hamburger SV hat Werder Bremen dem Nordrivalen auch die letzten Hoffnungen auf die Meisterschaft geraubt. Hugo Almeida sorgte am Sonntag vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Bremer Weserstadion mit seinen Treffern in der 34. und 49. Minute für den 2:0 (1:0)-Erfolg der Bremer, die damit nach den Halbfinal-Erfolgen im DFB-Pokal und UEFA-Cup wieder triumphierten. Schlimmer noch: Drei Tage nach dem Aus auch im Europapokal droht den auf Platz sechs zurückgefallenen Hamburgern nun sogar das Aus im Kampf um einen Platz im internationalen Geschäft. Nach der zehnten Gelben Karte fehlt David Jarolim im drittletzten Bundesliga-Spiel am Mittwoch daheim gegen Bochum; Werder spielt dann in Frankfurt.

Die in der Meisterschaft als Tabellen-Zehnte im Mittelmaß dümpelnden Bremer spielten nach den Pokal-Triumphen wie befreit und liefen den Gästen von der Elbe abermals keine Chance. Dabei mussten die Bremer bei der Feier des seit zehn Jahren wirkenden Trainers Thomas Schaaf gleich fünf Stammspieler ersetzen. Die Außenverteidiger Fritz und Boenisch brummten ihre Gelb-Sperren ab; sie wurden von Tosic und Harnik vertreten. Pizarro durfte sich eine Halbzeit lang ausruhen, Mertesacker (Bänderriss) und Diego fehlten verletzt.

Doppel-Sechs entnervt HSV

Statt Raute formierte sich das Bremer Mittelfeld mit Baumann und Niemeyer zum dritten Mal in dieser Saison mit einer Doppel-Sechs, was die nach den beiden Pokal-Schlappen entnervt wirkenden Gäste augenscheinlich in Schwierigkeiten brachte. Zwar hatte Trochowski, der erst nach Petric' Verletzung beim Aufwärmen kurzfristig in die Startelf gerückt war, in der 24. Minute die Führung auf dem Fuß, doch ansonsten war wenig los im HSV-Spiel. Einzige Ausnahme war Jansen, der von Harnik kaum zu stoppen war. Der Nationalspieler sorgte auch für die größte Chance der ersten Halbzeit, die Werder-Keeper Wiese gegen den zuletzt Gelb-gesperrten Guerrero zunichte machte (41.).

Werder führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 1:0. Rosenberg hatte in der 34. Minute die wieder einmal unkonzentrierte HSV-Abwehr mit einem Querpass ausgehebelt - und Almeida musste nur noch vollenden. Lange vermisste Vollstrecker-Qualitäten bewies der Portugiese auch kurz nach dem Seitenwechsel. Pizarro war inzwischen für den wieder enttäuschenden Rosenberg gekommen - den zweiten Streich aber schaffte Almeida, der eine prächtige Özil-Vorlage verwandelte.

Gladbach schöpft Hoffnung

Roberto Collautti hat Borussia Mönchengladbach mit einem Last-Minute-Tor aus dem tiefen Tabellenkeller geschossen und beim Traditionsclub für neue Hoffnung im Abstiegskampf gesorgt. Der Israeli sorgte mit seinem Premieren- Treffer in der 90. Minute am Sonntag vor 54 067 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park für das 1:0 (0:0) der Gladbacher gegen den FC Schalke 04.

Durch den ersten Erfolg nach sechs sieglosen Partien schafften die Gladbacher erstmals in diesem Jahr den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz der Fußball-Bundesliga und tankten vor dem vielleicht schon entscheidenden Keller-Duell bei Energie Cottbus am Mittwoch neues Selbstvertrauen. Mit 27 Punkten rangiert Gladbach punktgleich vor seinen Verfolgern Arminia Bielefeld und Cottbus auf dem 15. Rang.

Die beste Chance für Gladbach bis zum erlösenden Siegtor hatte Marko Marin (23. Minute) vergeben, der mit einem Foulelfmeter an Schalke-Schlussmann Manuel Neuer gescheitert war. Die Gäste, die ihre 500. Bundesliga-Niederlage kassierten, haben als Siebter (49 Punkte) kaum noch Chancen sich für den Europapokal zu qualifizieren.

Neuer pariert Elfmeter

Meyer bot mit Marin und Alexander Baumjohann im Mittelfeld eine klar offensivere Formation auf als beim 1:2 in München. Zunächst mussten die nervös gestarteten Hausherren aber Defensivaufgaben verrichten. Die Schalker, bei denen Jermaine Jones nach abgesessener Sperre und erstmals unter Interimscoach Mike Büskens auch Orlando Engelaar in der Startelf standen, bestimmten die Partie. Kuranyi und Sanchez konnten ihre Möglichkeiten aber nicht nutzen.

Ein erster Schreck ereilte die Gäste, als Christian Pander nach einer Viertelstunde verletzt vom Feld musste. Sechs Minuten später entschied Schiedsrichter Peter Sippel (München) zum Unverständnis von Rafinha auf Strafstoß, nachdem der Brasilianer Gladbachs Baumjohann im Luftduell zu Fall gebracht hatte. Marin übernahm Verantwortung, schoss jedoch schwach und Neuer konnte den Elfmeter nahezu mühelos parieren.

Ein nötiges Aufbäumen der Borussia blieb anschließend aus. Gladbach agierte für ein gegen den Abstieg kämpfendes Team viel zu ängstlich. Meyer reagierte und nahm den Gelb-Rot gefährdeten Johannes van den Bergh noch vor der Halbzeit für den offensiveren Collautti vom Platz. "Wir haben Nerven gezeigt. Wir sind verkrampft durch den Druck den wir haben", sagte Vizepräsident Rainer Bonhof zur Halbzeit.

Nach der Pause wurde Gladbach etwas agiler, aber Konstruktives brachte man zunächst kaum zu Stande. Die deutlich besseren Möglichkeiten erspielten sich die Schalker. Halil Altintop (63.) und Jones (67.) scheiterten an Borussen-Keeper Logan Bailly. Als der geschlagen war, köpfte Dante einen Schuss von Kevin Kuranyi (71.) von der Linie. Auf der Gegenseite reagierte Neuer bei einem Collautti- Schuss prächtig. Doch dann schlug der Stürmer Sekunden vor dem Ende doch noch zum umjubelten und glücklichen Siegtreffer zu.

Quelle: ntv.de

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