"Kein Frischfleisch liefern" Castro erwägt WM-Boykott
08.08.2007, 18:51 UhrKubas Staatschef Fidel Castro erwägt einen Boykott der Amateurbox-WM im Oktober in Chicago und möglicherweise sogar der Olympischen Spiele 2008 in Peking. Auf diese Weise sollen weitere Fluchtversuche kubanischer Staatsbürger verhindert werden.
"Die ganzen Haie von der Mafia wollen Frischfleisch. Aber ich muss ihnen sagen: Wir werden es ihnen aber nicht bis an die Haustür liefern", schrieb der 80-Jährige in einer Kolumne der kommunistischen Parteizeitung "Granma".
Ende Juli hatten sich Guillermo Rigondeaux, zweimaliger Olympiasieger im Bantamgewicht, und Weltergewichts-Weltmeister Lara Erislandy während der Panamerika-Spiele in Rio de Janeiro von ihrem Team abgesetzt, waren am vorigen Wochenende aber nach Kuba zurückgekehrt. In der Zwischenzeit hatten sie bereits bei der Hamburger Arena-Box-Promotion Profiverträge unterschrieben. Nach ihrer Rückkehr hatte Castro erklärt, dass die beiden nicht festgenommen würden, ihre Karrieren aber nicht fortsetzen dürften.
Ein WM-Verzicht könnte auch die Olympia-Teilnahme 2008 der kubanischen Faustkämpfer, die in der Vergangenheit die olympischen Turniere dominierten, gefährden. "Kuba wird für olympische Goldmedaillen weder seine Ideale verraten noch seinen Stolz verlieren", sagte Castro.
Quelle: ntv.de