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"Ein Tag zum Vergessen"DSV-Biathletinnen schießen grauenhafte 39 Fehler im Einzel

02.12.2025, 17:55 Uhr
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Bei Franziska Preuß ging in Östersund nicht viel zusammen. (Foto: IMAGO/TT)

Als Gesamtweltcupsiegerin des Vorjahres steht Franziska Preuß im ersten Einzelrennen des Biathlon-Winters im Fokus - und fragt sich hinterher, was los war. Auch bei den anderen Deutschen läuft es kaum. Vor allem die hohe Fehlerzahl am Schießstand ist besorgniserregend.

Franziska Preuß trudelte völlig frustriert über die Ziellinie. Anstatt im ersten Einzelrennen des Olympia-Winters ein erstes Ausrufezeichen zu setzen, erlebte die Gesamtweltcupsiegerin eine weitere herbe Enttäuschung. Auf einem ernüchternden 29. Platz über die 15 Kilometer von Östersund blieb die 31-Jährige beim überraschenden Sieg von Dorothea Wierer meilenweit hinter den eigenen Ansprüchen zurück - mit vier Schießfehlern, aber auch einer durchwachsenen Laufleistung.

Es seien doch "ein paar Fragezeichen dazu gekommen", sagte Preuß im ZDF sichtlich bedient: "Mich verunsichert am meisten die Laufzeit. Ich habe mich nicht hängen lassen. Aber irgendwie kassiert man trotzdem jede Runde ganz schön viel. Es ist wie es ist. Ich hoffe, dass man sich steigern kann." Überhaupt war es für das ambitionierte deutsche Biathlon-Team bei schwierigen Windbedingungen mit insgesamt 39 (!) Schießfehlern "ein Tag zum Vergessen", wie ZDF-Expertin Denise Herrmann-Wick kritisch anmerkte. Sie denke aber gerade bei Preuß nicht, "dass sie jetzt in ein Loch fällt."

Beim Sprint am Freitag (16 Uhr/ZDF und Eurosport) besteht für Preuß schon die nächste Chance, Selbstbewusstsein zu sammeln und in Schwung zu kommen. Zumal schon die Staffel zum Auftakt am Samstag in einem Debakel (Platz elf) geendet hatte.

Beste DSV-Biathletin war Janina Hettich-Walz auf Rang 17. Doch auch sie schoss gleich viermal daneben. Insgesamt waren Preuß, Hettich-Walz, Vanessa Voigt (3), Marlene Fichtner (5), Selina Grotian (6), Anna Weidel (8) und Julia Tannheimer (9) von der Spitze weit entfernt. "Das müssen wir besser machen und wieder angreifen. Jetzt in Panik zu verfallen, wird sicher nicht helfen", sagte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling.

Wie es geht, zeigte die 35 Jahre alte Wierer, die nach schwierigen Zeiten ihren 17. Karrieresieg feierte und vor den Olympischen Spielen im Februar in ihrer Heimat ein starkes Signal sendete. Die Italienerin triumphierte mit zwei Schießfehlern hauchdünn vor der überraschend starken Sonja Leinamo aus Finnland (1/+0,3 Sekunden) und der Französin Camille Bened (1/+8,4). Preuß hatte satte 3:09,1 Minuten Rückstand auf Wierer, die wegen einer leichten Erkältung fast auf einen Start verzichtet hätte.

Quelle: ntv.de, tsi/sid