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Speerwerfer macht Traum wahr De Zordo ist Weltmeister

Speerwerfer Matthias de Zordo erkämpft bei der Leichathletik-WM die Goldmedaille. Überraschend verweist er schon mit seinem ersten Wurf Olympiasieger Thorkildsen auf den Silberrang. "Ich kannte das alles schon aus meinen Träumen", schwärmt der Saarbrücker.

Linkswerfer Matthias de Zordo, zielsicher.

Linkswerfer Matthias de Zordo, zielsicher.

(Foto: REUTERS)

Speerwerfer Matthias de Zordo hat am vorletzten WM-Tag von Daegu Gold im Speerwurf gewonnen und damit die sechste Medaille für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) geholt. Nach Diskus-Riese Robert Harting und Kugelstoßer David Storl war es das dritte Werfergold für den DLV. "Ich kannte das alles schon aus meinen Träumen. Es fühlt sich einfach fantastisch an", sagte de Zordo.

Mit 86,27 m schlug der EM-Zweite aus Saarbrücken Norwegens Olympiasieger und Titelverteidiger Andreas Thorkildsen, der mit 84,78 m Zweiter wurde. Bronze ging an den Kubaner Guillermo Martinez mit 84,30 m. Der Rostocker Mark Frank belegte mit 81,81 m den achten Platz.

Zwei Durchgänge Pause

De Zordo schockte die Konkurrenz bereits im ersten Durchgang, als sein Speer bei böigen Winden über 86 Meter segelte. Allerdings hatte der 23-Jährige einige Probleme mit seinem Stemm-Fuß, musste den Tape-Verband erneuern lassen und auf die Versuche drei und vier verzichten. Favorit Thorkildsen, der als Achter nur ganz knapp in den Endkampf gerutscht war, schob sich im vierten Versuch auf Rang zwei, doch zu mehr reichte es für den Norweger nicht mehr.

Trotz seiner Verletzung ließ es sich de Zordo nicht nehmen, noch einmal unter dem Jubel der Zuschauer zum letzten Versuch anzutreten und sich anschließend feiern zu lassen. De Zordo ist der erste deutsche Speerwurf-Weltmeister nach dem Berliner Detlef Michel, der 1983 in Helsinki Gold gewann.

Bolt verteidigt Titel

Usain Bolt verteidigte derweil seinen Weltmeistertitel im 200-Meter-Sprint und erlief sein erstes Gold in Daegu. Sechs Tage nach seinem Fehlstart im Kurzsprint gewann der Weltrekordler aus Jamaika das Finale über die doppelte Distanz in glänzenden 19,40 Sekunden. Zweiter wurde der US-Amerikaner Walter Dix in 19,70; Bronze sicherte sich der französische Europameister Christophe Lemaitre (19,80).

Hochspringerin Vlasic entthront

Bei den Hochspringern gewann die Jahresweltbeste Anna Tschitscherowa aus Russland mit 2,03 Meter die Goldmedaille und beendete damit die Siegesserie der Kroatin Blanka Vlasic. Es war bereits die siebte Goldmedaille für Russland bei dieser WM. Vlasic, die 2007 und 2009 jeweils vor Tschitscherowa Weltmeisterin geworden war, übersprang ebenfalls 2,03 Meter, allerdings erst im zweiten Versuch. Für Vlasic war es der 100. Zwei-Meter-Wettkampf. Bronze ging an die Italienerin Antonietta di Martino mit 2,00 Meter

US-Frauen gewinnen Staffel

Die 4 x 400 Meter-Staffel gewann das Quartett aus den USA. Sanya Richards-Ross, Allyson Felix, Jessica Beard und Francena McCorory distanzierten in der Weltjahresbestleistung von 3:18,09 Minuten Jamaika  mit 3:18,71 und Russland mit 3:19,36 Minuten. Das deutsche Quartett war im Halbfinale ausgeschieden.

Sechs mal Gold für Kenia

Bei den 1500 Metern der Männer erkämpfte der Kenianer Asbel Kiprop Gold. In 3:35,69 Minuten gewann der Favorit vor seinem Landsmann Silas Kiplagat. Bronze holte überraschend der Amerikaner Matthew Centrowitz in 3:36,08 Minuten. Sechsmal Gold für Kenia gab es bei einer Weltmeisterschaft noch nie.

Erste Medaille für Australien

Das Finale der 100 Meter Hürden und damit für das erste australische Gold bei den Titelkämpfen gewann Sally Pearson aus Australien. Die große Favoritin, die bereits im Halbfinale in 12,36 Sekunden Jahresweltbestzeit gelaufen war, gewann in 12,28 Sekunden und kam damit bis auf sieben Hundertstelsekunden an den 23 Jahren alten Weltrekord der Bulgarin Jordanka Donkowa heran. Nur drei Läuferinnen in der Geschichte waren jemals schneller. Silber gewann Danielle Carruthers aus den USA vor ihrer zeitgleichen Landsfrau Dawn Harper beide 12,47 Sekunden. Cindy Roleder aus Leipzig hatte mit der Einstellung ihrer persönlichen Bestzeit von 12,91 Sekunden in ihrem Halbfinale Platz fünf belegt und damit das Finale verpasst.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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