Geil, Gewaltig, Sensationell Deutsche Rodler steigern sich bei WM in surrealen Goldrausch
09.02.2025, 10:14 Uhr
Hannes Orlamünder, Paul Gubitz, Julia Taubitz, Jessica Degenhardt, Cheyenne Rosenthal und Max Langenhan - so sehen Sieger aus.
(Foto: IMAGO/ZUMA Press)
Das deutsche Rodel-Team dominiert die WM in Whistler nach Belieben. Für den neuen Bundestrainer ist es ein Einstand nach Maß. Für die Athletinnen und Athleten ein gigantischer Spaß.
Am Ende eines denkwürdigen Goldrauschs in Kanada jubelten Max Langenhan und WM-Rekordhalter Felix Loch gemeinsam, bei Rodel-Bundestrainer Patric Leitner löste sich beim Erinnerungsfoto mit dem gesamten Team die ganze Anspannung. "Gewaltig, mehr geht nicht. Das waren ganz tolle Tage", schwärmte Leitner nach seinem perfekten WM-Einstand. Mit zwölf Medaillen und fünf WM-Titeln räumte das deutsche Team in Whistler so richtig ab - und sendete ein Jahr vor den Olympischen Spielen ein klares Signal an die staunende Konkurrenz.
Fünfmal Gold, viermal Silber, dreimal Bronze - das ist die Ausbeute nach sieben Wettbewerben in Kanada, die in dem Doppelsieg von Langenhan und Loch in der Königsdisziplin Einsitzer ihren Höhepunkt aus deutscher Sicht fanden. "Ein Traumtag. Am Ende ist es einfach genial, mit Felix oben zu stehen", sagte Langenhan, der seinen WM-Titel trotz eines gebrochenen Fußes erfolgreich verteidigte. "Sensationell", ergänzte der dreimalige Olympiasieger Loch, der mit seiner elften WM-Medaille an der italienischen Rodel-Ikone Armin Zöggeler vorbeizog und zum alleinigen WM-Rekordhalter aufstieg.
Dabei war die erste WM unter der Leitung von Leitner mit einiger Ungewissheit erwartet worden, Österreich hatte sich im Saisonverlauf als starker Gegner erwiesen - auf der Olympiabahn von 2010 dominierten die Athletinnen und Athleten des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) aber nahezu nach Belieben.
Und dann holt Loch sich noch den Rekord für die Ewigkeit
Langenhan und Julia Taubitz hatten bereits am Donnerstag mit Gold im Mixed-Einsitzer für einen gelungenen Auftakt gesorgt, und der Goldrausch von Kanada sollte sich ungehindert fortsetzen. Taubitz triumphierte auch im Einsitzer, im Doppelsitzer fuhren Hannes Orlamünder und Paul Gubitz überraschend zu ihrem ersten Titel und ins Rampenlicht. Der Doppelsieg von Langenhan und Loch sowie der Erfolg in der abschließenden Teamstaffel setzten den wunderbaren Tagen von Whistler die Krone auf. "Eine mega geile Teamleistung", sagte Leitner: "Ich bin so stolz auf die ganze Mannschaft."
Nach dem Ende der Ära von Erfolgstrainer Norbert Loch, der in Whistler unterstützend vor Ort war, hatte Leitner im Frühjahr eine intakte Mannschaft übernommen, aus der Langenhan mittlerweile herausragt. Der 25-Jährige aus Friedrichroda raste zu seinen WM-Titeln fünf und sechs, ein Jahr vor den Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo unterstrich er seine Dominanz im Eiskanal eindrucksvoll. "Die ganzen Trainer, Ärzte und Physios werfen so viel in die Waagschale das ganze Jahr. Das muss man auch irgendwann mal zurückzahlen", sagte Langenhan.
Auch für Loch war es ein sehr besonderer Tag. 15 Jahre nach seinem ersten Olympiasieg an gleicher Stelle schnappte er sich den alleinigen WM-Rekord im Einsitzer. "Was wollen wir mehr. Wir haben alles rausgeholt", sagte Loch, der einmal mehr bewies, dass er auch mit 35 Jahren noch ganz oben mitfahren kann: "Ein hammergeiles Wochenende."
Quelle: ntv.de, sue/sid