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WM-Debakel vergessen machen Deutschland-Achter kämpft gegen Olympia-Alptraum

Das deutsche Flaggschiff steht mächtig unter Druck.

Das deutsche Flaggschiff steht mächtig unter Druck.

(Foto: IMAGO/Sven Simon)

Für den Deutschland-Achter wird es bei der WM ab Dienstag ernst. Sogar das erste Olympia-Aus seit 2000 droht. Fünf Plätze für die Spiele im kommenden Sommer werden nun vergeben. Ein Debakel wie vor einem Jahr, als der Achter erstmals seit 23 Jahren das WM-Finale verpasste, darf sich nicht wiederholen.

Es wird heiß für den Deutschland-Achter, nicht nur wegen der gleißenden Sonne: Bis zu 30 Grad werden erwartet, wenn das Flaggschiff des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV) am Dienstag bei der WM in Belgrad zum Vorlauf antritt. Größere Sorgen als die Hitze bereitet aber die drohende kalte Dusche, denn erstmals seit 2000 könnte das deutsche Paradeboot die Olympischen Spiele verpassen.

Fünf Tickets für Paris werden in Serbien vergeben. Ein "Absaufen" wie vor einem Jahr, als der Achter erstmals seit 23 Jahren das WM-Finale verpasste, ist also verboten. Ein Olympia-Aus sei "nach letztem Jahr immer im Hinterkopf", gab Schlagmann Mattes Schönherr zu: "Wir sind uns der Verantwortung bewusst und wollen den Schritt gehen. Wir haben es in der eigenen Hand."

"… wir wollen uns auch nicht darauf verkrampfen"

Das Problem: Zuletzt ging es für den Achter nur langsam bergauf. Bei der EM Ende Mai reichte es nur zu Rang vier, bei der WM kommen nun noch die starken Boote aus Australien, den USA und Kanada hinzu. "Natürlich wollen wir bei der WM nach vorne fahren und die Olympia-Quali holen, aber wir wollen uns auch nicht darauf verkrampfen", sagt Bundestrainerin Sabine Tschäge.

Doch ein Olympia-Aus wäre ein Desaster. Über Jahre war das Großboot ein Erfolgsgarant, nach dem von Mythen umringten Gold des "Ratzeburg-Achters" 1960 in Rom misslang die Olympia-Qualifikation nur 1984 und 2000. Zuletzt lief es mit Gold 2012 sowie Silber 2016 und 2021 sogar glänzend. Doch der Motor ist ins Stocken geraten.

Erster Showdown am Dienstagmittag

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Ob das intensive Training in Dortmund und Paris geholfen hat, wird sich am Dienstag zeigen. Um 13.33 Uhr bestreitet der Achter seinen Vorlauf gegen Italien, Australien, die USA und Rumänien. Die ersten zwei Boote kommen direkt ins A-Finale am Sonntag, die übrigen Teams müssen am Freitag im Hoffnungslauf antreten. "Alle freuen sich, dass es jetzt losgeht und wir attackieren können", sagt Tschäge.

Und sollte der Achter tatsächlich untergehen, besteht zumindest noch eine Rest-Hoffnung: Zwei weitere Olympia-Plätze werden im Mai 2024 in Luzern vergeben. Einen solchen Krimi möchte das deutsche Flaggschiff aber mit aller Macht vermeiden.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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