Dreßen "mega happy" nach Wengen Deutschlands bester Abfahrer kämpft mit den Tränen
15.01.2023, 10:58 Uhr
Thomas Dreßen ist überglücklich.
(Foto: picture alliance/KEYSTONE)
Thomas Dreßen, der beste deutsche Abfahrer, feierte beim Klassiker in Wengen ein bewegendes Comeback. Nach fast zweijähriger Pause ist der 23. Platz beim Lauberhorn-Rennen für ihn ein großer Erfolg. Er fühlt sich für neue Abenteuer gerüstet.
Thomas Dreßen kämpfte mit den Tränen. Am Start, im Ziel, bei den Interviews - der beste deutsche Abfahrer konnte seine Emotionen nur mit Mühe zurückhalten. "Boah, unglaublich, also wirklich", sagte er sichtlich bewegt, "für mich ist es einfach so schön, dass ich jetzt wieder da sein kann." Da, das war der Lauberhorn-Klassiker von Wengen, bei dem Dreßen stolze 2,22 Sekunden Rückstand auf den herausragenden Tagessieger Aleksander Aamodt Kilde hatte. Doch sein 23. Platz war nebensächlich, allein die Rückkehr war für ihn ein Erfolg.
"Das ist ziemlich emotional für mich", sagte er, "ich bin mega happy." Den jubelnden 25.000 Fans im Ziel warf er Kusshändchen zu. Für den 29-Jährigen war es das erste Rennen im Berner Oberland seit Platz drei 2020. Zu Saisonbeginn war er nach fast zweijähriger verletzungsbedingter Weltcup-Pause zurückgekehrt, zuletzt musste er wegen einer Oberschenkelblessur erneut pausieren.
"G'stellmäßig", also körperlich, gehe es ihm wieder "super", sagte Dreßen erleichtert. Er sei "parat" für den nächsten Höhepunkt am Wochenende in Österreichs Skimekka Kitzbühel, wo 2018 sein Stern aufgegangen war: "Der Weg ist auf alle Fälle gut." An erster Stelle stehe, "dass ich wieder Spaß habe", betonte Dreßen. Der sei ihm nach dem "super Start" mit Platz acht Ende November in Lake Louise abhandengekommen, weil er "zu sehr fokussiert aufs Ergebnis" gewesen sei: "Ich habe mich nicht mehr aufs Skifahren konzentriert."
Das war in Wengen wieder anders. Auch, weil sich Dreßen die Muße nahm, im Schatten der Bergriesen Eiger, Mönch und Jungfrau "alles aufzusaugen". So sei er etwa früher als gewohnt zum Start hinauf gefahren, um die atemraubende Flugshow der Patrouille Suisse zu bestaunen, berichtete er - obwohl ihm bewusst sei, dass das Jagdflieger-Spektakel eigentlich nicht mehr in die Zeit passe. Dreßens Zeit dagegen ist noch längst nicht abgelaufen. "Der Grundspeed", versicherte er zufrieden, "ist da."
Quelle: ntv.de, sue/sid